Griechenland sollte seine Inseln oder sogar die Akropolis verkaufen, um zu Geld zu kommen, so die Bild-Zeitung. Die Griechen nahmen diesen Ratschlag nicht gerade positiv auf. Im Pressclub debattieren EU-Journalisten dieses und andere Themen, die in Europa

Presseclub: Was tun angesichts Griechenlands Schuldenkrise? Verkauft die Akropolis!

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/13691800/D003-0006-DE.srt

Bei mir begrüße ich heute drei Kollegen,

um über die EU-Schlagzeilen   zu sprechen.

Gianni Borsa von der   italienischen Presseagentur SIR,

der für den griechischen Dienst   der Deutschen Welle arbeitet

und mir gegenüber Udo Seiwert-Fauti,   der für die deutschen Medien schreibt.

Beginnen wir direkt   mit der Presseschau.

Anfang März gab   die EU-Kommission grünes Licht

für den Handel mit einer   genetisch modifizierten Kartoffel.

Der Beschluss beendete   ein inoffizielles Verbot,

Die Ankündigung sorgte für Aufruhr   im Plenum des Parlaments.

Die französische Tageszeitung   "Le Monde"

stellte die Unabhängigkeit   der EFSA in Frage,

die für die wissenschaftliche Bewertung   von GVOs zuständig ist.

"Le Monde" schreibt,   dass die EFSA-Chefin

seit kurzer Zeit für Syngenta arbeitet,   eine Firma, die diese GVOs herstellt.

Und diese Frau   sollte die Produkte bewerten,

Da gibt es wohl einen Interessenkonflikt.

Wurde dieser Interessenkonflikt in Ihren   Ländern von den Medien thematisiert?

Der Interessenkonflikt ist klar.   Das ist ein heikler Punkt.

Ich denke auch, dass wir uns   dem echten Problem widmen sollten,

im Hinblick auf die Herstellung   von GVOs in Europa betrifft.

aber sie dürfen nicht höher wiegen   als der Verbraucher- oder Umweltschutz.

Wir sollten uns dem Kern der Sache   widmen, dem wirklichen Problem.

Es geht um eine Entscheidung   im Rahmen der EU,

bei der die Gesundheit der Menschen   an erster Stelle stehen sollte.

Nur dann können wir   andere Dinge diskutieren.

Haben Sie in Griechenland   von dem Interessenkonflikt gehört?

In Griechenland ist das Thema,   da unsere Agrarministerin Frau Batzeli,

die übrigens ehemalige   Europaabgeordnete ist,

diese Kartoffel in Griechenland   hat verbieten lassen.

Dass könnte für zusätzliche Streitigkeiten   mit der EU-Kommission sorgen.

wenn Sie mich fragen, dann ist das   ein ganz klarer Interessenkonflikt.

Nur einige Wochen,   nachdem er gegangen war,

fing er an, für Telefónica zu arbeiten,   die spanische Telekommunikationsfirma.

Damals sagten wir,   dies sein ein Interessenkonflikt.

Der ehemalige Bundeskanzler Schröder   begann nach der verlorenen Wahl,

für Nord Stream zu arbeiten, das Projekt   des russischen Präsidenten Putin.

In diesem Fall sagten wir auch,   dies sein ein Interessenkonflikt.

Ich würde sagen,   das wir bei diesem aktuellen Fall

Udo, wir wurden diese Nachrichten   in Deutschland aufgenommen?

In Deutschland sehen wir das Thema   mehr aus Verbrauchersicht.

Wenn man sich den derzeitigen Trend   in Deutschland anschaut,

dann muss ich sagen,   dass die meisten Deutschen

und auf Bioprodukte und gesundes Essen   Wert legen.

Sogar wenn man dies in den Regalen   in Deutschland finden würde -

ich denke nicht, dass die Deutschen   das kaufen würden.

Das ist kein politischer sondern   ein wirtschaftlicher Faktor.

Wir wissen,   das es vielleicht kommen wird,

aber in Deutschland muss man die Leute   erst überzeugen, das zu kaufen.

Wir kaufen regionale und lokale Produkte   anstatt Lebensmittel mit GVOs.

Das ist der aktuelle Trend in Deutschland.

In diesem speziellen Fall der von der   EU-Kommission bestätigten Kartoffel

geht es nicht um privaten Verbrauch,   sondern industrielle Verarbeitung.

hat bestimmte Vorzüge, die nützlich   für die Herstellung von Papier sind.

Ein weiteres Thema, das diesen Monat   in den Schlagzeilen war:

Der Vorschlag der EU-Kommission   zur Wirtschaftspolitik.

Sie hat die so genannte EU 2020   Strategie erarbeitet,

die die EU aus der Krise holen soll,   das hoffen wir zumindest.

von dem portugiesischen Karikaturisten   Luís humorvoll zusammengefasst:

Hier ist es nun auf dem Bildschirm.   Da war in 'Público'.

dass Europa einen Anti-Krisen-Plan   vorbereitet.

Sein Kollegin in der Bar fragt:   "Echt? Und was ist der Plan?"

Werden sie "Hilfe "   in allen Sprachen der EU hören?

Das ist ebenfalls eine wichtige Frage.   Wie sagt man Hilfe auf Italienisch?

Den Ausdruck benutzen wir nicht.   "Aiuto" ist ein Schrei nach Hilfe.

Mit der EU 2020,   die seit Jahren diskutiert wird,

Das EP bekommt durch Lissabon   mehr Befugnisse,

was aber noch fast gar keine Resultate   produziert hat.

kann mit mangelndem politischen Willen   erklärt werden

Fonds, die für die Strategie   verwendet werden sollten.

EU 2020 wird Erfolg haben, wenn diese   Probleme gelöst werden.

Ioannis, wie sagt man Hilfe   auf griechisch?

Ich muss sagen, dass ich der Agenda   2020 etwas skeptisch gegenüberstehe.

Das ist eine Fortsetzung   der Lissabonstrategie.

Wir alle wissen,   dass die Ziele nicht erreicht wurden,