Von der Diktatur zur EU-Mitgliedschaft - Griechenland, Portugal und Spanien mussten sich von Grund auf verändern, aber ihr Beitritt definierte die europäische Integration neu.

Die EU in der Geschichte: Die Süderweiterung 1981-1986

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29. Mai 1986:  In Europa herrschte Partystimmung.

Die belgische Eurovision-Siegerin  Sandra Kim trat auf,

als die Europaflagge erstmals vor dem  Gebäude der Kommission gehisst wurde.

"J'aime la vie" war die perfekte Hymne  für das damalige Europa,

das sich  auf eine stärkere Einheit zubewegte.

um die Mittelmeerländer Griechenland,  Portugal und Spanien erweitert.

Die Süderweiterung leitete eine neue Ära  in der Europäischen Union ein.

Griechenland, Portugal und Spanien,  bis in die 70er-Jahre Diktaturen,

schüttelten die autoritären Regime ab  und wandten sich Europa zu.

In Portugal stand noch eine historische  Zäsur an: das Ende der Kolonialzeit.

Portugal war der letzte  der europäischen Staaten,

der seine Kolonien  in die Unabhängigkeit entließ.

Die Unabhängigkeit  Angolas und Mosambiks

bedeutete das Ende der Diktatur  und öffnete die Tür zu Europa.

Die Süderweiterung  verlief anders als frühere Beitritte.

Griechenland durchlief den Prozess ohne  Probleme und trat am 1. Januar 1981 bei.

Griechenland bringt  eine Kulturgeschichte mit sich,

Man sah sich historisch  mit Griechenland verwurzelt.

Die Verhandlungen  mit Spanien und Portugal

veränderten den Erweiterungsprozess  und die Union dagegen von Grund auf.

Nach der Unterzeichnung  des Gründungsvertrags,

wurden plötzlich  folgende Fragen relevant:

Kann man Francos Spanien aufnehmen?  Und wenn nicht, aus welchen Gründen?

Wie genau sieht unser Verständnis von  Demokratie und Menschenrechten aus?

Gesetze und Institutionen mussten  dem Besitzstand angepasst werden,

neue Standards  mussten eingeführt werden.

Es war sogar eine Überarbeitung  der Verfassung erforderlich,

damit sie  den demokratischen Kriterien entsprach.

Es ging aber  nicht nur um Menschenrechte.

Auch Spaniens Fischereiflotte  war ein Streitpunkt.

Sie war größer  als die gesamte EG-Flotte.

Französische Fischer  griffen spanische LKWs an,

an der spanischen Grenze  kam es bis 1984 zu LKW-Blockaden.

Ministerpräsident Andreotti  sagte damals,

in den abschließenden Gesprächen,  als es um die Fischerei ging...

warum Jesus für die Schar seiner Jünger  auch Fischer ausgewählt hat."

Mit dem Beitritt Spaniens vergrößerte  sich die Agrarfläche der EG um 30%

Das hatte große Auswirkungen  auf die Gemeinsame Agrarpolitik.

Die Gemeinsame Agrarpolitik machte  in den 70ern und den frühen 80ern

Der Beitritt Spaniens  war also auch deshalb folgenreich,

weil ein so großer Teil des Budgets  in Agrarsubventionen floss.

Am 1. Januar 1986 erstreckte  sich die EG entlang der Mittelmeerküste.

Die Erweiterung  brachte nicht nur neue Reiseziele,

Wir alle schätzen  die Ernsthaftigkeit der Deutschen,

aber auch die Lebensfreude  der Mittelmeerländer.

gepaart mit  einer lebensfrohen Einstellung

Die Süderweiterung definierte die Idee  der europäischen Integration neu.

Die befürchteten Folgen hinsichtlich  Fischerei und Einwanderung blieben aus,

aber ähnliche Ängste wurden auch  bei späteren Erweiterungen