Alle Mitgliedstaaten haben derzeit finanzielle Probleme - kein Wunder, dass die Verhandlungen für die Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott schwierig waren, so die Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Währung im Europäischen Parlament. Di

Im Interview: MdEP Sharon Bowles über aus der Krise gelernte Lektionen

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/14861721/N003-0053-DE.srt

Sharon Bowles, Vorsitzende   des Wirtschaftsausschusses,

Sie erleben die interessantesten   Vorgänge im EP 

derzeit hautnah mit,   angesichts der Krise.

Vielleicht möchten Sie gar nicht   so viel Aufmerksamkeit.

In unserer Arbeit lassen sich   vier Trends beobachten.

Da sind die Finanzmärkte,   die Makroökonomie und der Euro,

die Wettbewerbspolitik   und die Ergebnisse der Banken,

die Steuerpolitik und wie   die ärmeren Leute davon betroffen sind.

Alle vier Abteilungen   arbeiten derzeit auf Hochtouren.

Wir sind in einer Krise,   was die griechischen Schulden angeht.

Griechenland ist nicht das einzige Land.

Vielleicht ist das nur   die Spitze des Eisbergs.

Historisch, wenn man sich   die Einführung des Euro anschaut,

an Investmentbanken,   damit alles sauber aussah.

Aber es gab dafür   einen gemeinsamen politischen Willen,

da die Einführung des Euro   und dessen Funktionieren

Eurostat wurde damals für das Sammeln   von Falschinformationen kritisiert,

aber sie haben   nicht ausreichend Kompetenzen.

Sie müssen sich   auf die Informationen stützen,

Sie führen alle anders Buch   - manche sehr altmodisch.

Ja, das stimmt. 2005 wurde versucht,   Eurostat mehr Macht zu geben,

aber die Mitgliedstaaten blockierten das.

Dann wurde der Verhaltenskodex   für Statistik entwickelt

und danach das Beratungsgremium   für die Statistische Governance

um ein Auge zu haben darauf, was da   vor sich geht, aus Sicht von Experten,

und dann ist da auch die Begutachtung   durch Eurostat

welche gemeinsam einen anderen   Mitgliedstaat überprüfen.

und damals versuchte ich, weitergehende   Kompetenzen durchzusetzen

für Eurostat und diesen   so genannten Peer Review,

damit die Statistiker tiefergehen können.

In der Tat war Deutschland da   ganz vorne mit dabei -

es war unter der deutschen   Ratspräsidentschaft -

und sagte:   "Nein, das kannst Du nicht machen."

dass da draußen noch mehr verbriefte   Verbindlichkeiten sind

Können Sie sich jemals sicher sein,   dass Sie das alles finden?

Man kann nie sicher sein,   dass es keinen Betrug gibt.

Aber wichtig ist,   dass wir uns der Sache annehmen.

aber da gab es noch nicht die Möglichkeit,   ihnen nachzugehen.

Die Frage ist,   ist eine Verbriefung immer schlecht?

Wenn man sich anschaut, an welchen   Bereichen Europa noch interessiert ist,

wie dem Bau   einer neuen Energieinfrastruktur,

dann sind das große Investitionsprojekte,

die notwendigerweise   von Verbriefungen abhängen,

wo man anfangs das Geld bekommt,   um das Projekt zu bauen

und dann bezahlt,   wenn es später ein Einkommen gibt.

Da sind Kapitalprojekte, die   auf einer Bilanz auftauchen können,

wo Verbriefungen   nicht unbedingt schlecht sind.

Nur weil es einen Fall schlechter   Verbriefungen gegeben hat,

der mit Hypotheken und zweifelhaften   Aktivposten verbunden war, 

bei denen die Leute sich nicht sicher   waren,

ob es eine gute oder schlechte   Sache ist,

sollten wir das nicht völlig ausschließen.

Zum Beispiel wurde mir gesagt, dass   einige italienische Städte Geld bekamen

und dem Verkauf des Parkplatzes   an jemand anderen?

Nur, dass es ohne Transfer   des Aktivpostens geschieht.

Ich bin mir nicht sicher,   ob das so gelaufen ist.

Wenn man sich   Großbritannien anschaut,

dann sind da all die öffentlich-privaten   Finanzierungsinitiativen,

bei denen es   einen ähnlichen Prozess gibt.

Man macht etwas   für einen künftigen Geldfluss.

Sind Lektionen gelernt worden   aus der griechischen Krise?

Werden die Hilfen der Länder   der Eurozone und des IWF

Griechenland wird länger brauchen,   um sich zu erholen.

Aber haben wir die Lektionen gelernt?   Oder kommen noch welche hinzu?

Man soll niemals nie sagen. Ich denke,   wir haben unsere Lektion gelernt.

Wir haben gelernt,   dass durch den Druck der Krise,

die von der Krise noch verschlimmert   wurde, ist schlimm

die anderen befinden sich   in einer noch schlechteren Lage

und so sind wir weniger großzügig,   was Hilfe angeht.

Wir mussten diese Dinge unter sehr   schwierigen Umständen verhandeln,

Die Tatsache, dass wir   uns trotzdem einigen konnten,

zeigt die Stärke des europäischen   Projekts und des Euro.

und das kann uns nur von Vorteil sein   in Zukunft.