Im EP sind Petitionen eingegangen sowohl für als auch gegen das Jagen von Vögeln auf Malta. Der Inselstaat muss sich entscheiden. Ein Fall für den Petitionsausschuss.

Ihre Petitionen: Vogeljagd auf Malta vor dem Ende?

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/14957382/Y007-00015-S-DE.srt

Die Reise dieses Zugvogels endet   auf Malta, wie die vieler Artgenossen.

Millionen Vögel fliegen jährlich über   die südlich von Sizilien gelegene Insel.

Doch es gibt eine jahrhundertealte   Tradition auf Malta - die Vogeljagd.

Sie ist so weit verbreitet,   dass es auf der nur 360 km² großen Insel

rund 16.000 lizenzierte Jäger   und mehr als 4.000 Wilderer gibt.

Nirgendwo in Europa   gibt es eine höhere Jägerdichte.

Bereits im Jahr 1979 wurde eine   Vogelschutzrichtlinie verabschiedet,

die die Jagd auf Zugvögel während   ihrer jährlichen Wanderung untersagt.

In manchen Fällen können Staaten   jedoch Ausnahmeregelungen beantragen.

Die maltesischen Behörden machen   mangelnde Jagdmöglichkeiten im Herbst

Bis zum Jahr 2008 war auf Malta   auch die Frühlingsjagd erlaubt -

für Naturschutzorganisationen   ein inakzeptabler Zustand.

Jedes Jahr werden auf Malta   mehr als zwei Millionen Vögel getötet.

Mit einer Petition an das EP   will man die Jagd unterbinden,

aber die maltesische   Jägervereinigung FKNK

sieht darin einen Wortbruch   vonseiten der EU.

Die Organisation will die Frühlingsjagd   mit einer eigenen Petition sichern.

Die Europäische Kommission verstößt   gegen eine der 77 Sonderklauseln,

die Bestandteil unserer   Beitrittsverhandlungen waren.

Dieser Verstoß betrifft vor allem   die für Malta gültige Sonderregelung

Maltesische MdEPs unterstützen   die Petition der Jägervereinigung.

Die Debatte geht auf   den EU-Beitrittsvertrag zurück.

Während der Verhandlungen brauchte   man die maltesische Jägerlobby,

um den Beitritt zur Europäischen Union   durchzusetzen.

und zwar deshalb,   weil in dem Beitrittsvertrag

auf zuvor geführte Verhandlungen   in Bezug auf die Frühlingsjagd.

dass die Vogeljagd auch im Frühling   fortgesetzt werden darf.

da einige Vogelarten   nahezu ausgerottet sind.

Die illegale Jagd ist weit verbreitet,   was den Schaden weiter erhöht.

Illegale Jagdmethoden   sind an der Tagesordnung.

Man jagt geschützte Arten   mit Geländewagen

und gibt die Position der Tiere   über Funk durch.

Das sind keine traditionellen Methoden,   sondern kriminelle Handlungen,

die auf den maltesischen Inseln   weit verbreitet sind.

Sie sind illegal und wir fordern   die Einhaltung der Gesetze.

Der Streit zwischen Jägern   und Artenschützern geht weiter.

Die Frühlingsjagd   ist seit 2008 verboten,

da Malta die Kommission   nicht davon überzeugen konnte,

dass diese Praxis absolut notwendig ist.

Aufgrund von anhaltenden   Rechtsverletzungen

musste sich Malta vor dem   Europäischen Gerichtshof verantworten.

Eine bittere Pille für die Jägerlobby.

Den Maltesern wurde zugesichert, dass   sie die gleichen Rechte haben würden

in denen das Fallenstellen und Jagen   unter strengen Auflagen erlaubt ist.

Ich denke, dass auch wir   solche Auflagen erfüllen können.

Man darf wegen einiger individueller   Verstöße kein ganzes Land abstrafen.

Ein schwieriger Fall   für den Petitionsausschuss,

da sowohl Jäger als auch Naturschützer   erhört werden wollen.

Es geht um Millionen von Vögeln,   aber auch um die maltesische Tradition.

Noch ist das Parlament   zu keiner Entscheidung gelangt.

Der Europäische Gerichtshof   wurde erneut angerufen,

um über die Zukunft der Zugvögel   auf Malta zu entscheiden.