Entdecken Sie die öffentlich zugängliche Online-Datenbank, in der Interessenvertreter angehalten sind, ihre Identität, Ziele und Ausgaben anzugeben. Das Parlament will die Registrierung verbindlich machen.

Europäisches Transparenz-Register

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/11599771/v007-0043-de.srt

Etwa 30.000 Interessenvertreter  von Unternehmen,

Handel und Geschäfts- oder Berufsgruppen  haben ihren Sitz in Brüssel.

Viele gehen täglich  bei EU-Einrichtungen ein und aus.

Ihr Ziel: Strategien beeinflussen,  die den Bedürfnissen der Bürger,

Unternehmen und anderen  Organisationen entsprechen.

Die Praxis geht auf die 1830er Jahre  zurück, als die Vertreter privater Interessen

in den Lobbys des britischen Parlaments  den Abgeordneten ihre Fälle vortrugen.

Um Zweifel gegenüber der Unabhängigkeit  von EU-Einrichtungen auszuräumen,

wurde 2011 ein europäisches  Transparenz-Register eingerichtet,

eine Online-Datenbank, in die sich  Organisationen eintragen müssen,

und wo sie angeben sollen,  wen sie repräsentieren,

was sie wollen, und wie viel sie  für ihr Lobbying ausgeben.

Die Einträge müssen korrekt  und aktuell sein.

Sämtliche Eingetragene  unterliegen einem Verhaltenskodex.

Neue Organisationen  werden vor der Aufnahme geprüft

und können bei Beschwerden  entfernt werden.

2016 gab es über 9.000  registrierte Interessenvertreter.

Im Gegenzug dürfen sie  EU-Einrichtungen betreten,

mit Beamten, Abgeordneten  und Kommissaren sprechen

Das Transparenz-Register  sorgt für mehr Kontrolle beim Lobbying,

sowohl bei Lobbyisten als auch bei  den kontaktierten Politikern und Beamten.

Verstoßen Lobbyisten  gegen den Verhaltenskodex,

erlischt ihr Zugang zu den EU-Behörden.

Bislang agiert der Rat bei der Verwendung  des Transparenz-Registers

durch Parlament und Kommission  lediglich als ein Beobachter.

Und um die Transparenz bei politischen  Entscheidungsprozessen noch zu erhöhen,

fordert das Parlament,  dass die Kommission

die Registrierung von Interessenvertretern  bis 2017 verbindlich macht.