Kann das neue Jugendgarantieprogramm der EU den zahllosen jungen Menschen helfen, die aufgrund der Krise vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind? EPTV geht der Frage in Spanien nach.

Kampf gegen die beispiellos hohe Jugendarbeitslosigkeit

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/19417730/m003-0295-de.srt

Seit drei Monaten arbeitet Jonathan  drei Tage pro Woche

in diesem Transport-  und Logistikunternehmen.

Der 22 Jahre junge Spanier  aus der Region Aragonien sagt,

er könne sich glücklich schätzen,  einen Praktikumsplatz zu haben.

Ein kleiner Lichtblick  in dem krisengeschüttelten Land,

in dem mehr als 53%  der Unter-25-Jährigen arbeitslos sind.

Arbeitslosigkeit  ist ein sehr reales Problem.

Einige meiner Freunde  sind hoch qualifiziert.

Sie haben studiert,  teilweise auch promoviert.

Manche von ihnen haben einen Job,  andere sind arbeitslos.

Sowohl diejenigen mit einem Job  als auch die ohne Beschäftigung

fühlen sich im Rahmen  des derzeitigen Systems nicht abgesichert.

Dass Jonathan Berufserfahrung sammeln  kann, verdankt er der EU-Jugendgarantie,

die vorsieht,  dass alle Unter-25-Jährigen ein Angebot

für einen Job, eine Ausbildung  oder ein Praktikum

binnen 4 Monaten nach Ausbildungsende  oder Arbeitsplatzverlust erhalten.

Jonathan ist in seiner Firma  einem Mitarbeiter zugeteilt,

der ihm Kenntnisse  über die Branche vermittelt.

Ab jetzt beschäftigen wir uns auch  mit dem Thema Verkehrsmanagement,

von telefonisch oder per E-Mail  eingegangenen Kundenbestellungen.

Wir brauchen Logistikpläne für die Lkws,  die Routen und die Tagesabläufe.

Firmen stellen ungern Leute  ohne praktische Erfahrung ein.

Nur mit einem Hochschulabschluss  sind die Chancen begrenzt.

Die im Praktikum vermittelten Kenntnisse  sind eine gute Ergänzung.

Man kann auf dem Arbeitsmarkt  dann vielseitigere Fähigkeiten bieten.

Die EU stellt für den Zeitraum 2014-2015  6 Milliarden Euro bereit,

um junge Menschen  in den Arbeitsmarkt einzugliedern.

Spanien soll  943,5 Millionen Euro erhalten.

Jonathan lernt bei dem Praktikum dazu,  aber welche Vorteile hat das Unternehmen?

Wir erhalten Mittel, die die Kosten  für die Sozialabgaben zu 100% decken.

Für uns entsteht also  kein finanzieller Aufwand.

Zudem gibt es die Möglichkeit,  staatliche Beihilfen zu beantragen.

Das haben wir getan. Die Mittel  belaufen sich im Schnitt auf 1.500 Euro.

Aragonien hat  für das Pilot-Ausbildungsprojekt

Beihilfen in Höhe von 198.000 Euro  erhalten.

Die Koordinatoren  hatten teilweise Probleme,

Firmen zu finden,  die junge Leute aufnehmen wollten.

Der Schlüssel zum Erfolg ist ein  geringer Verwaltungsaufwand, sagen sie.

95% der Firmen in Aragonien  haben weniger als 10 Mitarbeiter.

Solange Kleinunternehmen  in diesem Kontext die Möglichkeit haben,

das, was ihnen die Gesetzgebung zu  dualen Ausbildungssystemen vorschreibt -

auf einfache Art umzusetzen,  tun sie es auch.

Die regionale Arbeitsbehörde hatte  angesichts der hohen Arbeitslosigkeit

Die 25- bis 30-Jährigen  haben mindestens ebenso große Probleme

denn sie werden weiter  vom Arbeitsmarkt abgedrängt.

Somit ist die Frustration  in dieser Gruppe viel ausgeprägter.

Junge Leute unter 25 haben mehr Zeit,  auf die Lage zu reagieren.

Aber wenn man mit 28, 29 oder 30 Jahren  keine Arbeit hat, ist es sehr schwierig.

Kann die Jugendgarantie  dauerhafte Arbeitsplätze schaffen?

Laut Kritikern muss  das Programm für Arbeitslose

Die wirtschaftliche Neubelebung  muss von den Unternehmen ausgehen,

aber der Staat muss sich seiner Rolle  hierbei ebenfalls bewusst werden.

Es gibt in der gesamten EU  Arbeitsmöglichkeiten.

und das EURES-Netz ist dabei  ein wesentliches Instrument.

Es ermöglicht jungen Menschen Zugang  zu Stellenangeboten in allen Teilen der EU.

7,5 Millionen junge Menschen in der EU  sind derzeit ohne Arbeit

oder schulische oder berufliche Ausbildung.

zur Bekämpfung dieses Problems  auf europäischer Ebene.