Würden Sie Fleisch von Nachkommen geklonter Tiere essen? Ein Überblick über die verschiedenen Aspekte der Klontechnologie: Tierschutz, Lebensmittelsicherheit und Rückverfolgbarkeit.

Reporter: Klontiere

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/19164293/M003-0124-DE.srt

Ich habe kein Vertrauen in Klonfleisch.  - Tiere sollen nicht leiden müssen.

Niemals. Wir wissen  einfach noch nicht genug darüber.

60% der EU-Bürger haben Bedenken  gegen den Verzehr von Klonfleisch.

Ein Bericht über Lebensmittelsicherheit,  Tierschutz und Rückverfolgbarkeit.

Marguerite sah aus  wie ein normales Kalb,

aber sie war 1998  das erste Klonkalb am INRA,

dem staatlichen französischen  Agrarforschungsinstitut.

Diese Vorrichtung  ermöglicht den Klonprozess.

Klonen ist die Reproduktion  eines Lebewesens ohne Befruchtung.

Das Hauptziel in der Ernährungs-  und Landwirtschaftsindustrie

ist die Reproduktion  von hochwertigen Tieren,

beispielsweise große Mengen Milch  zu produzieren

oder Fleisch mit  bestimmten Eigenschaften zu erzeugen.

Klontiere dienen  als hochwertige Zuchttiere,

die Nachkommen mit  nicht geklonten Tieren erzeugen sollen.

Sie dürfen nicht verzehrt werden, obwohl  die Unterscheidung fast unmöglich ist.

Die Eiweiß-  und Fettmengen sind identisch,

und auch die Beschaffenheit des Fetts  stimmt überein.

Was die Produktqualität angeht,  gibt es keinerlei Unterschiede.

Die American Food and Drug  Administration FDA sieht das genauso,

aber die Europäische Behörde für  Lebensmittelsicherheit ist vorsichtiger.

es gebe keine Hinweise  auf Gesundheitsrisiken.

Aufgrund des Nährwertaspektes  ist Klonfleisch in den USA zugelassen,

aber in Europa  gibt es ethische Bedenken,

wie dieses Mitglied der  Europäischen Gruppe für Ethik erklärt.

Klonen ist nicht schädlich,  also macht ein Verbot keinen Sinn.

Für den Verbraucher entstehen  dadurch keine gesundheitlichen Risiken.

Aber andererseits hat Klonen  keine großen Vorteile.

Und den wenigen Vorteilen,  die diese Technologie mit sich bringt,

stehen mögliche negative Folgen  in Bezug auf den Tierschutz

und die biologische Vielfalt gegenüber.

Ein Lösungsvorschlag für eine  bessere Kontrolle der neuen Technologie

ist ein Verhaltenskodex, der sowohl  den Schutz der geklonten Tiere

als auch das Wohl  der Ausgangstiere garantieren soll.

In Europa werden  nur in zehn Laboren Tiere geklont.

Hier bei der INRA  geht man einen Schritt weiter,

indem man die Trächtigkeitsperiode,  die Zeit nach der Geburt

und das langfristige Wohl der Tiere  überwacht.

Man arbeitet mit einem  speziellen Veterinärdienst zusammen,

einer gestörten Plazentaentwicklung  zu verringern.

Mit Ultraschall  und modernsten Abbildungssystemen

verfolgen wir die Entwicklung  des Fötus und der Plazenta.

Bei Anomalien, die wir  bisher noch nicht behandeln können,

beenden wir die Trächtigkeit  durch einen Kaiserschnitt,

damit das Muttertier und der Fötus  nicht leiden müssen.

Die Rückverfolgbarkeit und die  systematische Produktkennzeichnung,

die das EP im Interesse  der Verbraucher fordert,

ist in der Praxis  aber schwer umzusetzen.

Die Verfolgung von Klontieren  und ihren Nachkommen ist möglich,

theoretisch bis in die zweite,  dritte oder sogar vierte Generation.

Aber in der Praxis ist das schwierig.  Wir sollten nicht darauf bestehen.

Produkte von Klontieren oder deren  Nachkommen sind in der EU selten.

Aber 2,5%  des in der Viehzucht benutzten Spermas

wo es keine Vorschriften für die  Rückverfolgbarkeit von Klontieren gibt.