EuroparlTV führt Sie durch den facettenreichen Arbeitsalltag des Europäischen Parlaments an seinen Sitzen in Brüssel, Straßburg und Luxemburg.

So funktioniert das: Das Europäische Parlament

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Wir sind hier an seinem Sitz in Straßburg,

aber der Großteil der politischen Arbeit  findet an seinem Standort in Brüssel statt.

Die Verwaltung befindet sich  überwiegend in Luxemburg.

751 Abgeordnete  arbeiten an der EU-Gesetzgebung

und vertreten so die vielfältigen Interessen  von 500 Millionen Europäern.

Sie werden alle fünf Jahre direkt von den  Bürgern ihrer jeweiligen Länder gewählt.

Vor mir wehen eine, zwei, drei, vier...  28 Flaggen, eine für jeden Mitgliedstaat.

Doch die Länder haben nicht alle dieselbe  Anzahl von Parlamentsabgeordneten.

Die Sitzverteilung  richtet sich nach der Bevölkerungszahl.

Ein Land kann  maximal 96 Abgeordnete haben,

so wie Deutschland,  das bevölkerungsreichste Land.

Die Mindestanzahl  liegt bei 6 Abgeordneten.

Dies gilt für Luxemburg, Zypern,  Estland und Malta.

Das EP hat drei wesentliche Kompetenzen,  die immer umfangreicher werden:

Die MdEPs gestalten und verabschieden  EU-Rechtsvorschriften,

die fast alle der vielen  Zuständigkeitsbereiche der EU abdecken.

Das EP entscheidet zudem  über den Haushalt mit.

Sämtliche EU-Ausgaben  werden hier erörtert.

Die dritte und nicht minder wichtige  Aufgabe

ist die Kontrolle über andere  EU-Institutionen und -Einrichtungen.

So sind es zum Beispiel die MdEPs,  die den Kommissionspräsidenten wählen.

Damit jeder weiß, was im Parlament anliegt,  ist der Kalender farblich gekennzeichnet:

Blau für die Sitzungswochen  der Fraktionen.

Türkis sind Wochen, in denen  die Abgeordneten in den Wahlkreisen sind.

In diesem halbkreisförmigen Plenarsaal  in Straßburg

wenn die MdEPs über verschiedene  Gesetzesvorhaben abstimmen.

In den Plenarsitzungen oder im Plenum -  lateinisch für "vollzählig" -

kommen sämtliche Abgeordneten  zusammen.

Die kurzen, aber intensiven Plenarwochen  finden einmal im Monat ab.

Das Ziel ist, möglichst viele Vorhaben zu  verabschieden oder darüber abzustimmen.

Den Großteil ihrer Zeit verbringen  die MdEPs mit vorbereitenden Arbeiten.

Diese finden in rosa und blau markierten  Wochen im Brüsseler Parlament statt.

Rosa für die Ausschusswochen  im Parlament.

Menschenrechte, Sicherheit und  Verteidigung, auswärtige Angelegenheiten,

Verkehr und Fremdenverkehr,  Haushaltsangelegenheiten oder Umwelt:

All diese Politikbereiche werden gesondert  in ständigen Ausschüssen erörtert.

So z. B. im Ausschuss  für Wirtschaft und Währung.

In Räumen wie diesem  kommen MdEPs zusammen,

die auf spezifische Bereiche  der EU-Gesetzgebung spezialisiert sind.

Sie prüfen und ändern Legislativvorschläge

der Kommission  und des Europäischen Rates.

Insgesamt gibt es  rund 20 parlamentarische Ausschüsse.

Auch diese Treffen  behandeln Themen der Ausschüsse,

doch hier kommen die Abgeordneten nach  ihrer politischen Zugehörigkeit zusammen.

Sie können z. B. der EVP,  der Fraktion der Sozialdemokraten

oder der Fraktion  der Liberalen und Demokraten angehören.

Die Fraktionen legen bei diesen Treffen  ihre Prioritäten fest,

die für die Tagesordnungen  der Ausschüsse

und der Plenarsitzungen  ausschlaggebend sind.

Türkis für  "außerparlamentarische Aktivitäten".

In diesen Wochen sind die MdEPs  in den Wahlkreisen,

in der Nähe der Bürger,  die sie repräsentieren.

Am Ende wirkt die Arbeit des Parlaments  auf das tägliche Leben der EU-Bürger ein.

Wenn ein Rechtsakt verabschiedet  worden ist, heißt es nur noch warten,

bis er von den einzelnen Mitgliedstaaten  in nationales Recht umgesetzt wird.

die Anerkennung von Abschlüssen  und beruflichen Qualifikationen;

strengere Normen  für die Lebensmittelsicherheit

und die Produktkennzeichnung  in Geschäften;

mehr Rechte für Flug- und Bahnreisende;

höhere Qualitätsstandards  für Badegewässer;

und umfassende Maßnahmen gegen  die Krise, die von MdEPs vorgeschlagen

Kurzum: Es geht um Finanzen, Umwelt,  Gesundheit, Verbraucherschutz,

den freien Personen-, Waren-  und Dienstleistungsverkehr, Handel,

Agrarpolitik, Fischerei, Währungspolitik  und so weiter und so fort.

Da sag noch jemand, die Arbeit  des EU-Parlaments wäre nicht vielfältig.