Das Parlament will gegen unlautere Handelspraktiken innerhalb der Lebensmittelversorgungskette vorgehen, die Landwirte schädigen.

Supermärkte gegen Bauern: die EU als Schiedsrichter

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/11588688/n005-160615-001-dexx.srt

Jean-Yves Vancompernolle  pflückt Erdbeeren

in den letzten Tagen  der diesjährigen Erntezeit.

erinnern sie vielleicht an vergangene Zeiten.

Aber wer nicht zu seinem Hof  im belgischen Nivelles kommt,

Sie werden nicht im Supermarkt, sondern  in seinem Laden verkauft. Der Grund?

Unlautere Handelspraktiken, die  in Ermangelung effektiver EU-Vorschriften

Ein großer belgischer Supermarkt  bestellte eine ganz bestimmte Sorte.

weil sie wohl weniger verkauften  als erwartet,

Sie behaupteten, die Qualität sei schlecht,  aber sie war perfekt.

Was hat Herr Vancompernolle  daraus gelernt?

Die Supermärkte  besitzen die Vertriebskraft

und die Macht,  Druck auf Erzeuger auszuüben.

Ich bin glücklicherweise nicht  auf diese eine Marktnische angewiesen,

Er bewirtschaftet 36 Hektar und verkauft  an Großabnehmer und in seinem Laden.

Eine Resolution des EU-Parlaments  für bessere Lebensmittelversorgungsketten

Es gibt viel zu tun, so der polnische  Berichterstatter Edward Czesak.

Säumige Zahlungen für gelieferte Produkte,

Hersteller zwingen, diverse Auszeichnungs-  oder Werbekosten zu tragen,

oder die Transport-  oder Lagerkosten der Produkte.

Abgeordnete weisen darauf hin,  dass Zulieferer gezwungen werden,

unter Wert zu verkaufen oder die Kosten  von Sonderangeboten aufzufangen.

Die Verbraucher hätten weniger Auswahl  und auch die Innovation käme zu kurz.

Die großen Vertreiber haben  einen hoch entwickelten Verkauf,

der Druck auf die Lebensmittelzulieferer  ist dementsprechend enorm.

Zulieferer sehen sich  in einer benachteiligten Lage,

da die großen Abnehmer  die Bedingungen diktieren.

Eine überwältigende Mehrheit im Plenum  stimmte für Herrn Czesaks Bericht,

der eigens vom Parlament erstellt und  daher nicht bindend für die Kommission ist.

Einzelne Bauern sollten in Würde durch  den Verkauf ihrer Produkte leben können,

anstatt sie loswerden zu müssen und unter  den Herstellungskosten zu verkaufen.

Jetzt ist es an der Europäischen  Kommission, dies zu ermöglichen.