Kann Bristol als Zentrum für Ideen und Innovationen - und als diesjährige Grüne Hauptstadt Europas - Alltagsgewohnheiten und Geschäftsmodelle verändern, um Verkehrsstaus und Luftverschmutzung ein Ende zu setzen?

Bristol: Umweltverträglichkeit als Basisbewegung

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/12011150/m006-0008-de.srt

Bristol, Grüne Hauptstadt Europas 2015.

Es ist sinnlos,  über den Klimawandel zu predigen -

Es bringt nichts,  sich als Grüne Hauptstadt

allzu formell und ernst zu geben,  weil die Leute dann abschalten.

Bristol geht Umweltverträglichkeit  auf interessante, innovative Art an:

Kreative Leute  schaffen alternative Lebensweisen,

sie bauen Lebensmittel in der Stadt an  und experimentieren.

Die Leute hier  sind gut vernetzt und internetaffin.

Es gibt viele kleine Projekte,  die sich an der Basis entwickelt haben.

In der Vitalität dieser Basisbewegung  ist Bristol vielleicht einzigartig.

Mit ihren Staus  und ihrer Luftverschmutzung

wirkt Bristol nicht  wie eine sonderlich grüne Stadt,

schon gar nicht wie  die Grüne Hauptstadt Europas 2015.

Aber unter der Oberfläche  zeigt sie sich von einer ganz anderen Seite.

Nehmen wir z. B. Alice-Marie Archers  urbanes Aquaponik-Projekt,

eine Miniatur-Fischzucht,  in der nitratreiche Fischausscheidungen

als Dünger für essbare Pflanzen dienen,  die wiederum das Wasser reinigen.

Zwei weitere, größere Becken sollen  mit "Grüne Hauptstadt"-Mitteln entstehen.

Die Umweltprojekte sind meist  im Bereich soziale Gerechtigkeit

oder im technisch-ökologischen Bereich  verankert,

z. B. in der CO2-Reduzierung  oder in der Einsparung von Wasser.

Zu thematisieren,  wie sich die Leute ernähren,

ist vielleicht etwas, was wir  dieses Jahr vorantreiben können.

Ihre lokale Nahrungskette  setzt sich hier fort.

Dieser Händler  ist an ihrem Fisch interessiert,

und einem akzeptablen Verkaufspreis  abwägen.

Diese Chew-Valley-Forellen  sind gestern Abend reingekommen.

Sie gehen schnell weg, weil sie  vor Ort und mit der Angel gefangen wurden.

Wenn Sie was liefern können,  wäre das also gut.

Bei einer Konferenz trifft die lokale  Europaabgeordnete Molly Scott Cato

eine Umweltgruppe, die für die Umstellung  auf eine grüne Wirtschaft wirbt.

Die Situation macht die Umstellung auf  eine grüne Wirtschaft dringend erforderlich.

Wir brauchen Politiker,  die sich dafür einsetzen

und die nötigen Anreize  für den Übergang schaffen.

Bristol ist anderen britischen Städten  in vielerlei Hinsicht voraus,

Die Bewegung begann in den 70ern und  hat sich seither stetig weiterentwickelt.

"Grün" heißt vor allem,  smart und intelligent zu handeln.

Grüne Arbeitsplätze entstehen  durch die Relokalisierung der Produktion,

z. B. durch den Anbau  von Lebensmitteln in der Stadt

oder durch die urbane Stromerzeugung  mit Hilfe von Sonnenkollektoren usw.

Die Lokalisierung der wirtschaftlichen  Beziehungen macht es möglich.

Lokale Zusammenarbeit  gehört in Bristol zum Alltag.

Hier finden sich landesweit  die meisten unabhängigen Läden,

Es ist eine farbenfrohe  und vor allem grüne Gegend:

Viele "Grüne Hauptstadt"-Projekte  haben hier ihren Ursprung.

treffe ich  den Umweltpionier David Saunders.

Er baute in Bristol  die erste gemeindeeigene Anlage

für die umfangreiche Erzeugung  von Rohenergie sehr niedrig sind,

Sein Ziel: kostengünstige  Sonnenkollektoren in der ganzen Stadt,

Wenn sich in einer Gemeinschaft  genügend Leute zusammentun

und ihre eigene erneuerbare Energie  erzeugen, wirkt sich das aus.

Vielleicht haben lokale und regionale  Initiativen letztlich so viel Einfluss

wie zentral geplante Programme,  z. B. die Energiewende in Deutschland.

Trotz all der Basisprojekte und  kleinerer erneuerbarer Energiequellen

sind die Probleme der Stadt  nicht zu übersehen:

die Staus, der öffentliche Nahverkehr,  die Luftverschmutzung.

Der Bürgermeister, selbst ein Freund  umweltfreundlicher Verkehrsmittel,

Die Leute sind so auf ihre Autos fixiert.

Immer wenn ich die Nutzung des Autos  als Pendlertransportmittel kritisiere,

Ich muss also  attraktive Alternativen finden.

Wir investieren  in große Infrastrukturprojekte,

aber damit allein ist es nicht getan.  Wir brauchen landesweite Maßnahmen.

In der Universität planen Wissenschaftler  zusammen mit der Stadtverwaltung

einen zwei Quadratkilometer großen  hypervernetzten urbanen Raum,

der auf Glasfaser- und WLAN-Technik  basiert.

Er soll neue Möglichkeiten  für Start-ups schaffen

und die Handhabung von Staus  und Luftverschmutzung erleichtern.

Wir arbeiten mit einer Reihe von  Umwelt- und Gesundheitssensoren.

ermöglichen sie die Überwachung von  CO2-Emissionen und Gesundheitsrisiken.

Wir können auf einem 3D-Display  den Grad der Luftverschmutzung anzeigen

und anhand dieser Information  den Verkehr entsprechend steuern.

Das Projekt entspricht  genau der Art von Programmen,

die der €315 Mrd. schwere Wachstumsplan

von EU-Kommissionspräsident Juncker  anvisiert:

und förderlich für die wahren  Wachstumsmotoren in der EU: KMU.

Aber das Programm muss zielgerichtet  sein, lautet die Botschaft an Herrn Juncker.

Die grüne Wirtschaft basiert  mehr auf Menschen als auf Energie

und schafft daher automatisch  viele Arbeitsplätze.

Eine grüne Geldschöpfung  fördert grüne Projekte.

Es ist wichtig, dass der Juncker-Plan  die grüne Wirtschaft fördert,

Was auch geschieht -  für die Politik ist sichtbar,

dass die Arbeit hier bereits begonnen hat  und auch dann weitergehen wird,