In Europa türmen sich die Überreste von Elektro- und Elektronikgeräten. Die Recyclingraten in den einzelnen Ländern schwanken, doch neue EU-Rechtsvorschriften sollen Abhilfe schaffen.

Rückblende: Elektroabfälle sachgerecht entsorgen

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/15863821/v004-0015-de_mf.srt

In Europa türmen sich die Abfälle  von Elektro- und Elektronikgeräten.

Sie sind gesundheits-  und ressourcenbelastend.

Neue Rechtsvorschriften sollen  die Recyclingraten EU-weit verbessern.

Sie sind ein Problem unserer Zeit:  Elektro- und Elektronikabfälle

von netzstrom-  oder batteriebetriebenen Geräten.

Die Abfälle sind gesundheits-  und umweltschädigend

und stellen eine Verschwendung von  wertvollen und seltenen Rohstoffen dar.

Im Zuge neuer Technologien werden  immer mehr Handys und Computer gekauft.

Dasselbe gilt für Haushaltsgeräte.  Die meisten sind recycelbar.

Die EU hat deshalb  die Rechtsvorschriften von 2002

zur Sammlung, Behandlung und  Verwertung dieser Abfälle aktualisiert.

Im Schnitt werden in der EU pro Kopf  jährlich 4 kg Elektroschrott gesammelt.

Diese Quote soll bis zum Ende  des Jahrzehnts auf 20 kg erhöht werden.

Dazu müssen jedoch  mehr Geräte gesammelt werden.

Derzeit wird lediglich ein Drittel der  Geräte adäquat entsorgt und behandelt.

Die Unterschiede  zwischen den Staaten sind groß,

aber künftig müssen EU-weit  85% aller Produkte gesammelt werden,

die Elektro-  und Elektronikabfälle enthalten.

Mindestens 50%  müssen recycelt werden.

Das Problem  beschränkt sich nicht auf Europa.

Als "gebraucht, aber funktionstüchtig"  gekennzeichnete Geräte

werden illegal  nach Asien und Afrika exportiert,

wo die Richtlinien zur Abfallbehandlung  weniger streng sind.

Mehr als 70% der Abfälle  werden in Drittstaaten exportiert,

in afrikanische Länder  oder nach Indien und China,

wo die Recyclingsysteme  um einiges schlechter sind.

In diesen Ländern liegt  die Recyclingrate bei 18 bis 20%,

während sie in manchen EU-Staaten  bis zu 90% beträgt.

"ÜBER 70% DER ABFÄLLE WERDEN  IN DRITTSTAATEN EXPORTIERT"

Drittstaaten können  von dieser Praxis profitieren,

da die Behandlung von E-Abfällen  Geld und Arbeitsplätze generiert.

Die Altgeräte enthalten Gold,  Silber und Kupfer

und sind  eine wertvolle Ressourcenquelle.

Aber sie enthalten auch Gefahrstoffe  wie Blei und Kadmium

und verseuchen bei unsachgemäßer  Entsorgung das Grundwasser.

Dies kann die Entwicklung von Kindern  beeinträchtigen.

Unter den neuen EU-Bestimmungen  müssen Exporteure künftig nachweisen,

dass die Geräte  im Ausland wiederverwertet

Händler sollen zudem  verpflichtet werden,

Altgeräte nach Ende  ihrer Lebensdauer zurückzunehmen.

Beim Kaufpreis  muss ferner angegeben werden,

In Belgien ist das  der sogenannte Recupel-Beitrag.

indem man Wertstoffe  in den Produktionskreislauf zurückführt.

Die Wiederverwertung von Rohstoffen  ist kostengünstiger

als deren Import  aus anderen Teilen der Welt.

Oftmals gibt es auch einfach nicht genug  seltene Erden oder seltene Mineralien.

Künftig können wir sie  quasi zu Hause produzieren.

Letztlich liegt die Schlüsselrolle  jedoch bei den Verbrauchern:

Sie entscheiden, welche Produkte  sie kaufen und ob sie diese recyceln.

Und die Verbraucher tragen auch  die Kosten - nicht die Steuerzahler.

Die neuen Vorschriften  zwingen die EU-Staaten,

adäquate Recyclingmöglichkeiten  zu schaffen

und die Bürger über den Umgang  mit Elektro-Altgeräten zu informieren.