Keine bösen Überraschungen mehr: Ab Juli gilt eine Preisgrenze für den mobilen Datendownload im EU-Ausland. EuroparlTV erläutert, wie die EU die Handygebühren innerhalb Europas weiter senken will.

Reporter: Roaming-Gebühren in Europa

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/15954328/m003-0195-de_mf.srt

werden Handygespräche im EU-Ausland  in diesem Sommer billiger.

und erstmals gelten Obergrenzen  pro Megabyte für das Daten-Roaming.

EuroparlTV erläutert,  was unter "Roaming" zu verstehen ist.

So unentbehrlich  das Handy zu Hause auch ist,

im Auslandsurlaub nutzen es  viele Leute nur für Fotos.

Ich telefoniere im Ausland kaum,  sondern schreibe nur kurze SMS.

Ich schalte das Daten-Roaming außerhalb  Frankreichs aus, weil es zu teuer ist.

Ich habe einmal schlechte Erfahrungen  damit gemacht.

Seitdem schalte ich die Funktion ab,  wenn ich die Grenze überquere.

Cédric will das Foto vom Manneken Pis  erst zu Hause in Frankreich schicken.

Für Urlauber mag es leicht sein,  das Handy auf Reisen auszuschalten,

aber wer im Ausland arbeitet  und auf sein Handy angewiesen ist,

darunter unsere Journalisten,  die in ganz Europa unterwegs sind.

Ich hatte von Berufs wegen  immer schon Probleme mit Handys.

Ich tätige Anrufe meist aus dem Ausland,  was natürlich sehr teuer ist.

Der Grund für die hohen Gebühren  ist das sogenannte Roaming.

Wir erläutern die Sache an unserem  in Brüssel tätigen Journalisten Jim.

Aber wenn er im Ausland ist,  berechnet ihm sein Mobilfunkanbieter

zusätzliche Gebühren  für die Handy-Nutzung.

Diese Roaming-Kosten entfallen  auf empfangene oder getätigte Anrufe,

SMS-Nachrichten und den Datentransfer  bei der Internetnutzung mit Smartphones.

Die Zentrale  des Europäischen Verbraucherverbandes

Die Praxis widerspricht  den Binnenmarktregelungen.

In einem Binnenmarkt ohne Grenzen  müssten überall Inlandspreise gelten.

Damit die Anbieter die Preise  nicht über Absprachen hoch halten,

senkt die EU am 1. Juli zum sechsten Mal  in Folge die Roaming-Obergrenzen

für im EU-Ausland gesendete SMS und dort  empfangene oder getätigte Anrufe.

Früher kostete das Senden einer SMS  im EU-Ausland im Schnitt 29 Cent.

Im Sommer 2009  wurde ein SMS-Eurotarif eingeführt,

der eine Obergrenze  von 11 Cent pro Nachricht festlegte.

Unter den neuen Regeln  wird der Preis für das Senden von SMS

schrittweise gesenkt -  auf maximal 9 Cent im Sommer 2012,

2013 dann auf 8 Cent  und 2014 schließlich auf 6 Cent.

Und noch etwas dürfte unseren  französischen Touristen Cédric freuen:

Erstmals wurde auch eine Obergrenze  für den Datentransfer festgelegt.

Also keine bösen Überraschungen mehr,  vor allem nicht bei Smartphones,

die fast ständig  mit dem Internet verbunden sind.

doch ab Juli dürfen maximal 70 Cent  pro Megabyte berechnet werden.

2013 sollen die Gebühren auf 45 Cent,  2014 dann auf 20 Cent sinken.

Während sich die Verbraucher  freuen dürfen,

stehen die Mobilfunkbetreiber den  sinkenden Preisen kritisch gegenüber,

darunter auch der belgische Anbieter  unseres Journalisten.

Die dieses Jahr eingeführte  Roaming-Regelung

reduziert unseren Umsatz  um rund 20 Millionen Euro.

Die Preise für Anrufe innerhalb Europas  wurden um die Hälfte gesenkt,

Die Anbieter könnten dadurch weniger  in technische Neuerungen investieren -

und das würde  alle Verbraucher betreffen,

nicht nur die,  die ihr Handy im Ausland nutzen.