EU-Journalisten diskutieren über die Weigerung des tschechischen Präsidenten, den Lissabonvertrag zu unterzeichnen, Tony Blairs Ambitionen auf die Ratspräsidentschaft sowie das Jubiläum des Berliner Mauerfalls.

Presseclub: Europa - seine Vergangenheit, seine Zukunft

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Hallo und willkommen bei EuroparlTV   zu dieser Ausgabe des Presseclubs.

Drei Gäste sind bei mir, um über die   neusten Europa-Nachrichten zu reden.

Sie sind Journalistin der spanischen   Presseagentur Aquí Europa.

Hallo, Geoff Meade   von der Press Association,

wie auch Stefan Winiger   vom schwedischen Radio.

Wenn Sie es noch nicht wissen,   müssen Sie ein Einsiedler sein,

aber am 9. November   feiert Europa den 20. Jahrestag

Fast alle Medien Europas, von Rom über   Sofia bis nach London und Warschau

bringen seit einigen Wochen Reportagen   und Analysen zu diesem Thema.

Natürlich haben uns viele Zeitzeugen   seit 1989 verlassen.

Ich will erwähnen, was Libération   und ARTE in Frankreich getan haben.

Sie luden eine berühmte polnische   Figur jener Zeit nach Lyon ein -

General Jaruzelski, wie Sie sehen, mit   den berühmten dunklen Brillengläsern.

zur Debatte um die Verhängung   des Kriegsrechts im Jahr 1981.

Er sagte, er habe es getan, um eine   sowjetische Intervention zu verhindern.

Gegen Jaruzelski wird immer noch   von der polnischen Justiz ermittelt

Eine Frage an meine Gäste:   Sagt Ihnen Jaruzelski heute noch etwas?

Ich erfuhr von ihm,   als ich Europawissenschaften studierte.

Ja, in dieser Zeit   war er eine wichtige Figur.

Geoff, hat Jaruzelski in Großbritannien   auch ein Statement abgegeben?

Ich glaube nicht, dass er   in Großbritannien sehr bekannt ist.

Was kam Ihnen im letzten Monat   bemerkenswert vor?

Wurde viel über den Mauerfall   gesprochen oder nicht?

Ja, das war ein großes Thema   in den Medien, viele Kommentare,

An dem Abend rief ich   meine Redaktion an und sagte,

ich würde natürlich   sofort nach Berlin fahren,

aber sie meinten:   "Nein, du musst nach Paris."

und Berlin   steht im Zentrum der Ereignisse."

Da es einen Sondergipfel   der europäischen Regierungschefs gab.

Also fuhr ich an dem Abend   nach Paris, weil sich dort...

Die Regierungschefs trafen.   - Ja, auf der Stelle.

Die Franzosen hielten damals   den EU-Ratsvorsitz inne.

da ich in Paris und nicht in Berlin war.

Stefan, Sie haben   über den Mauerfall geschrieben.

aber ich erinnere mich auch an den   Abend, da es mein 23. Geburtstag war,

Ich glaube, dass jedem,   der im Kalten Krieg aufwuchs,

Herr Jaruzelski mit seinen dunklen   Brillengläsern ein Begriff ist.

Ich bin überrascht, dass er noch in so   guter Verfassung ist. Das ist interessant.

Zu Ihrer Information,   Jaruzelski sagte in der Debatte:

"Ich bin ein armseliger Politiker   und ein armseliger Diplomat,

aber ich glaube,   ich war ein guter Soldat."

Ich setze den Presserückblick   mit folgender Frage fort:

Was wird die Welt nicht verändern, hat   aber die Europäer acht Jahre beschäftigt?

endlos, vielleicht mit einem Vertrag   am Ende - der Vertrag von Lissabon.

Die Medien haben natürlich   darüber berichtet,

Die Frage lautet nun, was wird der   tschechische Präsident Václav Klaus tun?

Er lässt sich diesbezüglich viel Zeit.

Dieses Zitat aus der tschechischen   Presse erstaunte mich etwas.

"Wenn Václav Klaus   die Dinge noch weiter verzögert,

Die Regierung Tschechiens   steht unter Druck.

Ich halte es für richtig,   dass die tschechischen Parlamentarier

das recht verantwortungslose Verhalten   ihres Präsidenten leid sind,

Besonders verantwortungslos finde ich,   dass Herr Klaus so lange gewartet hat

mit den konkreten Forderungen in Bezug   auf die Charta der EU-Grundrechte.

Er war von Anfang an dagegen,   hat aber bis zuletzt gewartet.

Ich bin sicher, dass Klaus   noch im November unterzeichnen wird.

Stefan, glauben Sie auch,   dass der Druck Wirkung gezeigt hat?

Ja, er hat gewirkt. Wir haben uns   die tschechische Verfassung angesehen.

Ich glaube, alle fragen sich,   ob er das Recht dazu hat,

wenn das Parlament und die Regierung   ihn schon ratifiziert haben.

Wir dachten, der Präsident   sei so etwas wie eine Symbolfigur,

wenn jeder will, dass er unterzeichnet,   dann wäre er dazu verpflichtet,

aber das hat er nicht getan.   Das ist interessant.

Der Druck   war also ein notwendiges Übel?

Es darf gewettet werden, und Europa   könnte die Wettbüros glücklich machen

mit der Frage, wer der Präsident   des Europäischen Rates werden wird -

einer jener neuen Posten, die mit   dem Lissabon-Vertrag entstehen werden.

In den letzten Wochen   wurde viel über Tony Blair geredet,

und in der Financial Times   gibt Alex Barker

indem er sagt, er sei einer der wenigen,   die für den Job qualifiziert sind,