Der britische MdEP Chris Davies unterstützt Tuvalu bei seinen Versuchen, ein rechtlich bindendes Protokoll beim Klimaschutz durchzusetzen. Er ist der Meinung, dass es im weltweiten Interesse liegt, das bestmögliche Abkommen zu erzielen.

Im Interview: MdEP Chris Davies unterstützt Tuvalu

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/14833205/N003-0027-DE.srt

Chris Davies, was erwarten Sie   von diesem Gipfel hier in Kopenhagen?

Die Eindrücke ändern sich   mit den täglichen Argumenten.

Gerade eben wurde diese Sitzung,   diese Konferenz, offiziell verschoben,

aufgrund der Einwände Tuvalus,   dem wohl kleinsten Staat der Welt.

Entscheidungen   werden im Konsens getroffen.

Wenn ein Staat absolut dagegen ist   und dafür Unterstützung bekommt,

ob die Ergebnisse der Konferenz   rechtlich bindend sein sollten

und Mechanismen geschaffen werden,   die garantieren,

dass die Länder sich   an das Unterzeichnete halten.

Finden Sie, dass   die europäischen Länder und die EU

Eine Stimme aus Schweden   neben 192 oder 191 anderen.

Ich hoffe, dass hinter den Kulissen   viel passiert.

Wir haben so viel Zeit damit verbracht,   eine gemeinsame Position

sodass nun keine Zeit mehr bleibt,   mit dem Rest der Welt zu verhandeln.

Aber ich hoffe natürlich,   dass wir guten Willen zeigen und

unseren Wunsch, die Klimaagenda nach   vorne zu bringen und ehrgeizig sind.

eine Senkung der CO2-Emissionen   um 30% festschreiben wird?

Es gibt keinen Zweifel, wenn nächste   Woche die Regierungschefs anreisen,

dann werden die Europäer eine Senkung   von 30% durchzusetzen versuchen.

Angesichts der Rezession   dürfte das nicht so schwierig sein.

Die CO2-Werte sind in den letzten ein   bis zwei Jahren beträchtlich gesunken.

Aber dann wird der Druck da sein   zu sagen: "Wenn Ihr 30% wollt,

wenn wir ein ernstes internationales   Abkommen erreichen,

Der IPPC würde sagen, dass für die   großen Industrieländer 40% nötig sind,

wenn wir den generellen Zielwert   bis 2050 erreichen wollen.

Haben Sie als MdEP überhaupt   Einfluss auf die Verhandlungen,

Ich glaube nicht, dass wir   die Verhandlungen beeinflussen können.

Das ist eine riesige Konferenz,   an der 30.000 Menschen teilnehmen.

und die Parlamentarier   gehören nicht dazu.

Wir können auf zweifache Weise   Einfluss nehmen.

Erstens müssen wir   unseren Bürgern zuhause berichten,

was hier passiert   und was wir gerne sehen würden.

Aber vor allem ist es   eine Chance für uns,

zu lernen und zu sehen,   was hier vor sich geht.

Es geht nicht nur   um die Debatten und Plenarsitzungen.

Es gibt eine enorme Zahl   an Nebenveranstaltungen,

bei denen NROs sich   mit Akademikern treffen,

Kohl- und Ölfirmen   treffen sich mit Investoren.

Man kann hier sehr viel lernen   und die Ideen mit ins EP zurücknehmen.

Was auch immer das Ergebnis sein wird,   dieses wird den Rahmen bilden

Was ist Ihre Meinung   zu den Entwicklungsländern,

die sich etwas an den Rand gedrängt   fühlen bei den Verhandlungen?

unter den Folgen   des Klimawandels leiden,

gemäß der Daten die wir gesehen haben   - zumindest in den ersten Jahren.

Sie haben zudem am wenigsten   zur globalen Erwärmung beigetragen.

Es überrascht nicht,   dass sie versuchen zu sagen:

"Ihr seid durch die Verwendung   fossiler Brennstoffe reich geworden."

"Wenn Ihr wollt, dass wir einen anderen   Weg einschlagen, dann helft uns." 

Aber sie wissen, dass sie verzweifelt sind

und um einen Deal zu erreichen,   werden die Mitgliedstaaten sie verkaufen.

Sie werden nicht   mit Geld um sich werfen.

um die bestmögliche Einigung   zu erzielen.

Wie wir heute gesehen haben,   wenn ein Land - in diesem Fall Tuvalu -

"Beschlüsse müssen   im Konsens gefasst werden

und wir sind nicht bereit,   den Konsens zu akzeptieren",