Die EU aktualisiert überholte Gesetze zu Novel Food, doch welche Lebensmittel fallen eigentlich darunter? Wir werfen einen Blick auf die interessantesten.

Was essen wir im Jahr 2025?

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/12100360/v003-0089-dex.srt

Vor langer Zeit, im Jahr 1997, gab es  einmal eine EU-Richtlinie zu Novel Food.

Doch sie war so alt, dass das Parlament  sie 20 Jahre später aktualisierte.

Vor 1997 fielen seltene oder exotische  Produkte mit geringem Absatz

Jedes Land war selbst dafür verantwortlich,  was als Novel Food galt.

Aber heute greift  ein zentrales EU-Verfahren.

Es wird erzeugt oder gewonnen  aus den Zellen oder dem Gewebe

von Tieren, Pflanzen,  Mikroorganismen, Algen und Pilzen.

Professor Mark Post erzeugte  den ersten Hamburger aus Kuhzellen.

Wir produzieren praktisch Fleisch,  nur nicht in einer Kuh.

Die Stammzelltechniken bieten sich  zur Herstellung von Rindfleisch an.

Wir entnehmen einer Kuh einige Zellen,  sie teilen sich von selbst,

und wenn wir Ankerpunkte bereitstellen,  die als Sehnen dienen,

Aus nur wenigen Zellen von dieser Kuh  können zehn Tonnen Fleisch werden.

Mit neuer Technologie hergestellte Nahrung  kann auch zu Novel Food zählen,

etwa Nanomaterialien, wie sie in diesem  Brüsseler Labor angewendet werden.

Nanopartikel haben einen Durchmesser  von einem Tausendstel eines Haares.

zum Beispiel, um Kaffeeweißer  seine cremig weiße Farbe zu geben,

oder in Konservierungs- oder Süßstoffen.

Sie haben eine große Oberflächenreaktivität  und können auch giftig sein.

Daher müssen wir diese Nanomaterialien  noch weiter erforschen.

Es geht um mehr Innovation  im Bereich der Agrarlebensmittel.

Wissen Sie, was Sie  sonst noch essen können?

Insekten, wie etwa  diese Heuschrecken hier.

Es gibt getrocknete Heuschrecken,  aber auch Heuschrecken-Frikadellen.

Im Vergleich zu Rindern,  um dieselbe Menge Protein herzustellen,

brauchen sie 25-mal weniger Nahrung,  300-mal weniger Wasser

und sie verursachen  60-mal weniger Treibhausgase.

Wir können jetzt außerdem traditionelle  Lebensmittel von weit weg verzehren,

solange sie 25 Jahre  zurückverfolgt werden können

und nachweislich kein Gesundheitsrisiko  für Verbraucher darstellen.

Ihre Herstellung ist teuer, wir werden sie  also wohl nicht in Hamburgern vorfinden.

Und die Nachkommen geklonter Tiere?  Da verhält es sich anders.

Sie fallen unter Novel Food,  bis neue Richtlinien in Kraft treten,

die derzeit noch  vom EU-Parlament geprüft werden.

Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit   gewährleistet sichere Produkte.

Wie es so schön heißt:  Vorsorge ist besser als Heilung.

Kann die EU nicht eindeutig feststellen,  ob ein Produkt sicher ist,

dann darf es auch nicht  in Europa verkauft werden.