Ergebnislose Verhandlungen und ein Alles-oder-Nichts-Votum des türkischen Ministerpräsidenten - wir befragen zwei Abgeordnete zur Zukunft der Türkei in der EU.

Gesprächspunkt: Vollmitgliedschaft für die Türkei?

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/16127554/n001-121112-002-dex.srt

KURZNACHRICHTEN:  TÜRKISCHE VOLLMITGLIEDSCHAFT 

Die Türkei ist ein wichtiger Handels-  und Investmentpartner der EU.

Sie ist wirtschaftlich sehr stabil,  mit einer Wachstumsrate von 8,5%.

Aber bei den Beitrittsgesprächen mit der EU  gibt es seit 2010 keinen Fortschritt.

Der letzte EK-Bericht  über die Erweiterungsstrategie

betont erneut, dass die Türkei mehr für  Menschenrechte und Demokratie tun muss.

dass falls die Türkei bis 2023  kein volles Mitglied der EU ist,

zieht sie sich gänzlich aus der EU zurück.

Wie geht es weiter mit der Türkei?  Wir fragen zwei Abgeordnete.

WIRD DIE TÜRKEI BIS 2023 IHRE  KANDIDATUR ZURÜCKZIEHEN?

Ich verstehe die Türkei, wenn sie sagt:  'Wenn wir bis dahin kein Signal haben,

wenn wir nicht dabei sind oder knapp davor,  ergibt das keinen Sinn, weiterzumachen.'

Wir sollten mit der türkischen Regierung  über wichtige Fragen parallel verhandeln.

Ich verstehe den Standpunkt der Türkei,   aber es ist keine Erpressung.

Es geht um Orientierung. Die Türkei  muss selbst wissen, wohin sie geht.

Der Beitritt der Türkei ist  ein schweres Thema für viele EU-Länder.

Erdoğan sollte wissen, dass wenn er  in der jetzigen Lage Druck ausübt,

wird das nur gegen ihn  und die Türkei gehen.

Wir haben einige Kritikpunkte an  der Menschenrechtssituation in der Türkei.

Daher ist es unsinnig, die Kapitel 23 und 24  über Rechtsstaatlichkeit nicht zu öffnen.

Es ist gerade in diesen Fragen wichtig,  diese Kapitel zu öffnen,

um einen ernsthaften Dialog  mit der Türkei zu führen.

Es wäre sinnvoll,  die Verhandlungen aufzugeben

und eine privilegierte Partnerschaft  anzustreben.

darum erfüllt sie  eines der wichtigsten Kriterien nicht.