“Eine immer engere Union”, aber immer noch keine gemeinsame Armee. Wir erörtern die Gründe.

Die EU in der Geschichte: Die Verteidigungsgemeinschaft

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wurde die Europäische  Verteidigungsgemeinschaft gegründet.

Doch zu einer europäischen Armee  kam es nicht:

den 1949 gegen  den sowjetisch angeführten Ostblock

Geoffrey Van Orden,  britischer Europaabgeordneter

und ehemaliger NATO-Brigadegeneral,  erinnert sich an diese Ära.

Die heraufziehende  sowjetische Bedrohung,

und die zunehmend brutale Art  der kommunistischen Machtergreifungen

machte die Verteidigung  und die Wiederbewaffnung

Dies war jedoch nur unter  der Beteiligung Deutschlands möglich.

Frankreich lehnte  die Wiederbewaffnung Deutschlands ab.

Doch im Jahr 1950 forderten die USA, die  im Korea-Krieg Unterstützung brauchten,

eine Wiederbewaffnung  Westdeutschlands.

Die BRD sollte als NATO-Mitglied  zur Verteidigung Westeuropas beitragen.

Maurice Faure war damals ein  französischer Parlamentsabgeordneter

und ein glühender Verfechter  der europäischen Integration.

Die Wiederbewaffnung Deutschlands  war ein Problem.

Frankreich brauchte ein System, das  Deutschland die Teilhabe ermöglichte,

die westlichen  Verteidigungsbedürfnisse erfüllte

und den Verzicht auf Souveränität  einschloss.

So entwickelte sich die Idee  der Verteidigungsgemeinschaft.

Sie wurde 1952  mit dem Vertrag von Paris besiegelt.

Die Unterzeichnerländer  waren Frankreich, die BRD,

Italien, die Niederlande,  Belgien und Luxemburg.

Es war vorgesehen,  dass französische Einheiten

in Deutschland oder Italien  und umgekehrt eingesetzt würden.

Es war ein schwieriges Konzept, aber  in Frankreich hatte man Verständnis.

Doch am 30. August 1954 lehnte die  Nationalversammlung den Vertrag ab.

Die Kommunisten  gingen auf die Barrikaden.

Die Gaullisten  hatten weniger Probleme damit.

die Sozialisten und  der radikale und der moderate Flügel.

Der Krieg lag  ja noch nicht lange zurück.

Man zweifelte  an der Umsetzbarkeit des Plans.

Nach dem Scheitern der EVG erwies sich  die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft

als Motor der europäischen Integration.

wurde die Gemeinsame Sicherheits-  und Verteidigungspolitik konkret,

die das Konzept  einer gemeinsamen Armee

im Rahmen der drei Säulen  der Union umfasste.

Der Maastricht-Vertrag  enthält einen Artikel,

der das Ziel einer gemeinsamen  EU-Verteidigungspolitik ausführt.

Die Gemeinsame Sicherheits-  und Verteidigungspolitik oder GSVP

sieht den Ausbau der zivilen  und militärischen Kapazitäten

ohne die Einrichtung  einer europäischen Armee vor.

Über Missionen  wird individuell entschieden.

Die Atalanta-Mission zur Bekämpfung  der Piraterie vor Somalia

vereint 17.000 Personen  aus zehn Mitgliedstaaten

und zwei Nicht-EU-Staaten, die  See- und Luftstreitkräfte bereitstellen.

Krisenbewältigung, Konfliktverhinderung,  humanitäre Missionen, Evakuierungen,

Friedenssicherung,  militärische Einsätze -

Änderungen an der GSVP  sind mit den NATO-Zielen vereinbar.

Das Ziel einer europäischen  Verteidigungsidentität

hat sehr konkrete Formen angenommen,  vor allem durch den Lissabon-Vertrag,

und einen Hohen Vertreter für  die Außenpolitik der EU geschaffen hat,

der für militärische Angelegenheiten  verantwortlich ist.

Die EU hat jetzt einen Vertreter  für Verteidigungspolitik,

aber nach wie vor  keine voll unabhängige Armee.