Ein neues Gesetz zum grenzübergreifenden Gesundheitswesen legt fest, wer behandelt werden darf und wer dafür zahlt.

Rückblende: Die Ausweitung des Gesundheitswesens

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/15445682/V004-0008-DEb.srt

Einer von 100 EU-Bürgern lässt sich  im EU-Ausland medizinisch behandeln.

Ab 2013 soll eine neue Richtlinie die  Grenzen des Gesundheitswesens öffnen

und Untersuchungen und Operationen  im EU-Ausland erleichtern.

Nach langer Wartezeit  unter großen Schmerzen

beschloss die Engländerin Yvonne Watts,  sich in Frankreich behandeln zu lassen.

Ihre Hüftoperation kostete 5.800 Euro -  eine Summe,

den das staatliche Gesundheitssystem in  Großbritannien nicht erstatten wollte.

2006 entschied der EuGH gegen  die britischen Gesundheitsbehörden

und trieb die Reform der übergreifenden  Gesundheitsversorgung damit voran.

Bisher trägt das Versicherungsland  des Patienten die Kosten nur im Notfall,

z. B. wenn im Urlaub  Gesundheitsleistungen benötigt werden.

Man fragt sich,  was die EU in Sachen Gesundheit tut.

Das französische Gesundheitssystem  trägt die Kosten nicht,

um sich einer nicht dringlichen  Untersuchung oder OP zu unterziehen.

Unter der neuen Richtlinie  haben Patienten die Option,

Die Kosten werden  allerdings nur in der Höhe erstattet,

in der die erhaltenen Leistungen  im eigenen Land gedeckt sind.

Der Betrag darf die tatsächlichen  Behandlungskosten nicht überschreiten.

Die Mitgliedstaaten  müssen Informationszentren einrichten,

die den Patienten  umfassende Hilfe bieten.

Die Patienten erhalten  dort alle nötigen Informationen

zu den Behandlungsmöglichkeiten  in anderen EU-Mitgliedstaaten.

Das betrifft natürlich nur qualitativ  hochwertige und sichere Behandlungen.

Zudem informieren die Zentren über die  Bedingungen für die Kostenerstattung

und eventuell nötige  Vorabgenehmigungen -

Kostspielige Behandlungen  oder Krankenhausaufenthalte im Ausland

erfordern eine Vorabgenehmigung  vonseiten des Versicherungslandes.

Man will  einen Medizin-Tourismus verhindern.

Die Kommission prüft die Vorab-  genehmigungen und Ablehnungen.

Vor allem Letztere  werden sehr genau untersucht,

damit die Mitgliedstaaten  das Patientenrecht nicht missbrauchen.

Das Parlament hat strenge Auflagen  für die Zulassung erarbeitet.

Das gesetzliche Versicherungssystem  im Wohnsitzland kann die Genehmigung

Wenn zum Beispiel  ein Patient mit einer Herzinsuffizienz

für eine Auslandsbehandlung  eine Flugreise unternehmen möchte,

wird aufgrund des Risikos  keine Erlaubnis erteilt.

Wenn das medizinische Team  oder der Arzt

keine Zulassung  für diese Art von Behandlung hat.

Auch wenn  im gewählten Behandlungsland

eine Infektionskrankheit grassiert,  würde die Genehmigung verweigert.

Wenn im eigenen Land  die gleiche Behandlung verfügbar ist

und in einem medizinisch angemessenen  Zeitrahmen durchführbar ist.

Behandlungen im EU-Ausland  sind sinnvoll für Patienten,

oder spezielle Therapien benötigen,  z. B. bei seltenen Krankheiten.

Es geht hierbei um Krankheiten,  für die es nur wenige Spezialisten gibt.

In vielen Krankenhäusern  herrscht ein Mangel an Experten,

die Zugang  zu den nötigen Informationen haben

und mit den neuesten Therapieformen  vertraut sind.

Die umstrittene Richtlinie  könnte den Wettbewerb erhöhen

und die Gesundheitssysteme  zu Verbesserungen zwingen,

und keine Kosten für  Auslandsbehandlungen anfallen.