Luftverschmutzung kann ernste Folgen für die Gesundheit haben, warum tun wir also nicht mehr dagegen? Eine Reportage aus Polen.

Der Kampf für bessere Luftqualität

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/12121456/m006-0017-dexxx.srt

Frühabends legt sich  ein beißender Geruch über Rabka,

eine Stadt in Südpolen,  70 km von Krakau entfernt.

Er ist grau, schwarz oder gelb  und riecht unangenehm.

Die von der Arbeit heimgekehrten  Einwohner heizen ihre Häuser

mit alten Öfen und mit Kohle -  oder Schlimmerem.

Ich habe kein anderes System,  ich habe kein Gas,

das ist also die einzige Möglichkeit,  zu heizen.

Es ist billiger als Gas, deshalb  verwenden viele hier in Rabka kein Gas,

Sie ersetzen ihre Gasöfen  durch alte Kohleöfen,

Aber nicht alle nehmen  den Verbrennungsqualm einfach so hin.

Etwa der mit einer Kamera  bewaffnete Andrzej.

Die verbrennen wohl gerade Braunkohle,   wahrscheinlich kombiniert mit Müll.

Es ist schwer zu sagen,  aber es riecht ziemlich übel.

Wenn der Rauch orangefarben ist,  ist es meistens Müll.

Seit zwei Jahren  kämpft Andrzej mit seiner Gruppe

für die Verbesserung der Luftqualität.

Polen zählt zu den EU-Ländern  mit der höchsten Luftverschmutzung.

stammen 50% der Emissionen  in Polen von Kleinverursachern,

Beim Benzo(a)pyren  ist es sogar noch schlimmer.

Nahezu 90% des polnischen  Benzo(a)pyren-Ausstoßes

Diese Klinik behandelt  die Folgen der Umweltverschmutzung.

Geschätzte 43.000 vorzeitige Tode jährlich  gehen auf Umweltverschmutzung zurück.

Der Luftverschmutzung  nur eine Stunde ausgesetzt zu sein,

kann bei gesunden Menschen  zu Augenreizung und Husten führen,

was oft einer Grippe ähnelt,  wenn keine weiteren Symptome vorliegen.

Hinzu kommen Müdigkeit, Kopfschmerzen  oder sogar Stiche in der Brust.

17 europäische Länder haben eine  zu hohe Feinstaubbelastung verzeichnet.

Verstoßverfahren wurden bereits  gegen Großbritannien, Portugal,

Italien, Spanien, Deutschland, Frankreich,  Belgien und Bulgarien verhängt.

haben die Abgeordneten längst die Folgen  der Luftverschmutzung erkannt.

Das Europäische Parlament stimmte  kürzlich für eine Senkung der Grenzwerte

für die sechs größten Schadstoffe  im Zeitraum von 2020 - 2030.

Der Bericht der Kommission  reduziert die Obergrenze,

und damit die erlaubte Menge  für die einzelnen Staaten.

Sie hängt auch von den Schadstoffen ab,

aber so gut wie alle Grenzwerte  wurden nach unten korrigiert.

Dafür sorgt der Bericht der Kommission,

und das ist auch das Ziel  seitens des Parlaments.

von denen einige diese Ziele nicht teilen.

da es unter anderem an ihnen ist,  die Luftverschmutzungswerte festzulegen,

misst Louise vor dem Europäischen  Parlament die Feinstaubbelastung.

Sie arbeitet für einen Umweltschutzverband  und will Abgeordnete motivieren.

Es gibt Hürden und Blockaden durch den  Druck von den Lobbyisten der Industrie

und der Landwirtschaft, die sehr aktiv sind  und bei Abgeordneten Gehör finden.

Der Bericht zur UN-Klimakonferenz  oder auch der zur urbanen Mobilität,

den der Transportausschuss  wegen der Blockadehaltung

gewisser Berichterstatter aus Osteuropa  noch nicht verabschiedet hat,

die durch ihn  ihre eigene Wirtschaft gefährdet sehen.

Zurück in Polen,  diesmal in der Stadt Jordanów.

Sie hat als eine der Wenigen beschlossen,  etwas gegen die Luftverschmutzung zu tun.

Mit Hilfe von Subventionen regt sie die  Einwohner zur Heizungsmodernisierung an.

Wir haben innerhalb von drei Monaten  70 Kohleöfen ersetzt

mit Mitteln aus dem Fonds  für regionalen Umweltschutz.

Wir haben ein Richtwertprogramm  für Kleinverursacher ins Leben gerufen,

bei dem die Einwohner 50% ihrer  Installationskosten als Zuschuss erhalten.

In Polen gibt es  geschätzte drei bis vier Millionen

überholte Heizsysteme,  die ersetzt werden müssen.