Die Bürger Europas wollen wissen, warum die Milchhersteller ständig protestieren, obwohl Milch nicht sonderlich preiswert ist. Wo geht das ganze Geld hin? Und welche Rolle spielt die EU dabei?

Sie fragen - Politiker antworten: Die Milchkrise

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/14548117/Y010-00023-DE.srt

Warum ist Milch so teuer und warum   protestieren die Milchhersteller ständig?

Europäische Milch ist nicht besonders   teuer,

es ist ein Grunderzeugnis, das allen   EU-Bürgern zur Verfügung steht.

Leider reicht der Anteil am   Verbraucherpreis,

der derzeit an die Bauern zurückgeht, für   diese nicht zum Überleben aus.

Deshalb protestieren Landwirte in ganz   Europa.

Die Milchhersteller werden derzeit nicht   angemessen bezahlt.

Die Händler und die   Nahrungsmittelindustrie

bekommen einen sehr großen Teil des   Verkaufspreises.

In Belgien zum Beispiel erhalten die   Bauern 18,5 Cent pro Liter,

aber in den Läden wird Milch für 0,80 bis   1,50 Euro verkauft.

Die Zwischenhändler profitieren also   enorm.

Was unternimmt die EU gegen die   Milchkrise?

Die Antwort der Kommissarin war   schwach.

Seit 6 Monaten schlägt sie nun schon   Exportsubventionen vor. 

Diese Subventionen würden an die   Lebensmittelindustrie

Das ist eine unangemessene und   unzureichende Lösung

Die EU-Kommission hat die Mittel   eingesetzt,

die ihr zur Lösung des   Problems zur Verfügung stehen. 

Sie hat öffentliche Intervention und   Ausfuhrrückerstattung eingeführt.

Aber ich befürchte, dass das nicht   ausreicht.

Wir brauchen stärkere und langfristigere   Maßnahmen,

um das Kräfteverhältnis in der   Lebensmittelkette zu kontrollieren.

Sollten bestimmte Länder anderen   Ländern Milchsubventionen geben? 

Sollte man diese an Länder geben, die   keine produktive Milchindustrie haben?

Die Gemeinsame Agrarpolitik ist im   Wesentlichen eine gemeinsame Politik.

Wenn da zum Beispiel Weinhersteller   sind im Süden,

dann zahlen die Länder im Norden diesen   auch etwas.

Wenn es weniger Milchproduktion im   Süden gibt, dann gibt es mehr im Norden.

Es ist ein Austausch zwischen Nord und   Süd.

Es ist ganz normal, dass jeder   Mitgliedstaat einen Teil zahlt,

um einen gemeinsamen Topf zu   schaffen,

im Rahmen der traditionellen   Agrarmethoden

und im Einklang   mit Umwelt und Gesellschaft.