Drei MdEPs und eine Gruppe junger Frauen diskutieren über die vielen Formen der Ungleichheit, die noch immer zwischen den Geschlechtern existieren und wie sich diese bekämpfen lassen.

Europa-Forum: Geschlechtergleichheit im 21. Jahrhundert

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/14912634/D002-0005-DE.srt

Hallo und willkommen zum Bürgerforum,   unserer politischen Diskussionssendung

vor einem geladenen Publikum   hier im Europaparlament in Straßburg.

Ich bin Mark Rogerson. Thema heute:   Gleichstellung von Frauen und Männern.

Verliert man als werdende Mutter   schneller den Arbeitsplatz?

als ihre männlichen Kollegen   für dieselbe Arbeit?

Und wie sehr sollte sich das Gesetz   in die Gleichstellung einmischen?

Bei mir im Studio,   um darüber zu reden, sind Diana Wallis,

britisches Mitglied der Liberaldemokraten,

Iratxe García Pérez, spanisches Mitglied   der Sozialisten und Demokraten,

der bei den Europäischen   Konservativen und Reformisten sitzt.

Unser Studiopublikum   besteht heute aus jungen Frauen

und einem jungen Mann   aus Luxemburg und Umgebung.

Bevor wir zu ihnen kommen,   schauen wir uns noch ein Programm

Es hat die Form eines Videospiels   und zeigt ein Mädchen.

Sie ist bei der Arbeit und versucht   verschiedene Hindernisse zu überwinden,

mit denen sie als Frau konfrontiert wird.

Beim ersten Level geht es   um gleichen Zugang zur Beschäftigung,

oder zumindest sollte es so sein,   unabhängig vom Geschlecht.

sollte unabhängig vom Geschlecht   für alle gleich sein.

Gleichberechtigung   ist ein täglicher Kampf für Frauen.

Ist es so leicht?   Wir leben im 21. Jahrhundert.

Sind Frauen den Männern   am Arbeitsplatz gleichgestellt?

Sie sollten es sein, aber trotz   all der Jahre der Gesetzgebung

haben die Frauen   immer noch einen langen Kampf vor sich.

Es gibt Hilfe, aber trotz all der Jahre   der Frauenbewegung

und der Frauenrechte dringen Frauen   immer noch nicht bis an die Spitze vor.

Es gibt große Gehaltsunterschiede,   und sieht man sich die Chefetagen

und Spitzenpolitiker an, dann sind   die Frauen dort noch nicht angekommen.

Dafür gibt es keinen Grund.   Es gibt also noch viel zu tun.

Unter uns Männern, werden Frauen   am Arbeitsplatz fair behandelt?

In manchen Ländern   ist die Rechtslage sehr gut.

Aber leider ist die Praxis   und die Arbeitsmarktsituation

Das Problem hat mit dem Recht   und seiner Umsetzung zu tun,

mit der Kultur und dem Respekt   vor der Rolle der Frau,

nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch   in der Familie und im Sozialleben.

Inwieweit ist es ein kulturelles Problem   und steckt in der DNA des Mannes,

auf Frauen am Arbeitsplatz   herabzublicken?

Es steckt nicht in der männlichen DNA,   sondern in der Kultur, der Mentalität,

in der Geschichte   der Ungleichbehandlung von Frauen.

In der Vergangenheit bekamen   Millionen von Frauen keinen Zugang

zu grundlegenden Dienstleistungen   wie Bildung oder Gesundheitsversorgung.

Die Gleichstellung hat große Fortschritte   gemacht, aber es gibt noch viel zu tun,

was Gesetzgebung, politische   Instrumente und Bildung angeht.

Wichtig ist, unsere Kinder im Geiste   der Geschlechtergleichheit zu erziehen

und zu verstehen, dass für Jungen und   Mädchen Chancengleichheit gelten muss

und dass Fragen des Privatlebens   wie des Haushalts und des Arbeitslebens

gleich aufgeteilt werden müssen, da es   keine Männer- oder Frauenarbeit gibt.

Lassen wir unser Publikum   zu Wort kommen. Sie sind junge Frauen,

die erst relativ kurz   im Arbeitsleben stehen.

Das sind die Probleme   mit denen Sie konfrontiert werden.

Welche Fragen möchten Sie   den Vertretern hier stellen?

Wenn niemand die Ungleichheit   zwischen den Geschlechtern will,

weshalb kommt sie dann   tagtäglich in allen Sphären vor?

Worin liegt ihre Ursache?   - Diana Wallis.

Dafür gibt es zwei Gründe. Wir könnten   die Gesetzgebung verbessern.

Zweitens gibt es immer noch   das Netzwerk der alten Herren.

Frauen brauchen eine legislative Hilfe,   um diese Struktur aufbrechen zu können.

Frauen können auch viel tun,   indem sie sich gegenseitig helfen.

Ich glaube an die Bedeutung   von Rollenmodellen,

damit auch Frauen   an die Spitze kommen.

Und wenn Frauen dort ankommen,   müssen sie einander helfen,

anders als die Ex-Premierministerin   Margaret Thatcher, die nach oben kam,

aber die Leiter nicht runterließ,   um anderen zu helfen.

Das ist sehr umstritten, da es zu einem   Geschlechterkampf führen könnte.

Es wäre nicht gut, wenn sich eine   Männer- und eine Frauengruppe bildete.

Ein gutes Beispiel abzugeben,   ist da wohl wichtiger.

Und geschieht das   auf dem Arbeitsmarkt?

Ja, eine Frau ist für gewöhnlich   weniger attraktiv für einen Arbeitgeber,

da sie gerade innerhalb der Familie   mehrere Rollen zu erfüllen hat.

Die Situation variiert, aber für Frauen   ist es definitiv schwieriger.

Es gibt viele Benachteiligungen:   Etwa Kinder, wenn sie eins hat oder will...

Hier ist konsequentes Handeln   erforderlich,

aber ich wäre vorsichtig mit dem 'Wenn   ihr zusammenhaltet, tun wir das auch'.

Ich denke, Dialog, Erziehung   und Kultur können mehr erreichen

als diese Regel:   Männer und Frauen getrennt.

Spielen Rollenmodelle   in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle?

Eine Frau hat es   auf dem Arbeitsmarkt schwerer,

da Arbeitgeber   bei ihnen mehr Hindernisse sehen.

Wie lässt sich das lösen? Erstens, indem   wir die öffentlichen Dienste verbessern,

die sich der Betreuung von Kindern   und Minderjährigen widmen,

denn heute kümmern sich   zu 80% die Frauen um die Kinder,

wir brauchen daher   öffentliche Betreuungsdienste