Journalisten äußern ihre Meinung zu den Kommissionskandidaten. Im Mittelpunkt der Debatte steht Rumiana Jelevas Rückzug. Kritik muss auch Catherine Ashton einstecken für ihren Umgang mit der Erdbebenkatastrophe auf Haiti. Journalisten aus der Schweiz, Fra

Presseclub: Barrosos künftige Kommission in der Kritik

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/13723444/D003-0004-DE.srt

Es ist schwer, sich den   Kommissionsanhörungen zu entziehen,

sie sind derzeit das heiße Thema   im Europäischen Parlament.

Sie dauerten mehr als 100 Stunden   und nun stehen die Ergebnisse fest.

Das Parlament hat fast allen Kandidaten   seine Zustimmung gegeben,

außer der Bulgarin Rumiana Jeleva,   die ihre Kandidatur zurückziehen musste.

Um heute mit mir über dieses Thema   zu diskutieren begrüße ich

Jean-Jacques Mével   von der Zeitung "Le Figaro",

und Tomas Miglierina   vom Schweizer Rundfunk.

Hallo und willkommen   zu dieser Ausgabe vom Presseclub.

und werfen einen Blick zurück   auf die Schlagzeilen.

Maria, du hast die Schlagzeilen   aus Europa für uns.

Wir beginnen mit den Anhörungen,   26 waren es an der Zahl.

3 Stunden lang "grillten" die MdEPs   die Kommissionskandidaten,

11.000 Tassen Kaffee wurden serviert   während dieses Marathons.

Die Bulgarin Jeleva geriet   in Schwierigkeiten

aufgrund ihrer angeblichen Anteile   an diversen Firmen.

Die polnische Zeitung   Gazeta Wyborcza dazu:

Die junge Politikerin Rumiana Jeleva   war nicht sonderlich gut vorbereitet

auf die Rolle, die sie als Kommissarin   für humanitäre Hilfe ausfüllen sollte.

Dies erlaubte dem Parlament, schreibt die   Zeitung, seine Muskeln spielen zu lassen.

Der Glaubwürdigkeit wegen   habe ihr Kopf rollen müssen.

Der Brüssel-Korrespondent der Gazeta   Wyborcza glaubt,

dass die Bulgarin Opfer eines traurigen   politischen Spiels wurde,

wie der EVP-Vorsitzende   Joseph Daul sagte.

Sie alle haben die Anhörungen verfolgt,   man kann die Fakten nicht ignorieren.

Sie war definitiv bedauerlicherweise   ein Opfer des Systems,

darüber können wir   später noch sprechen.

die schwächeren Kandidaten   zu verunsichern und das haben sie getan.

Die gute Nachricht für Barroso:   Die Kommission wird durchkommen.

Deshalb hat er sie   ohne viel Theater gehen lassen.

Wurde Jeleva   im Namen der Demokratie geopfert?

Ich denke, es ging mehr   um die Macht des Parlaments.

Alle 5 Jahre fordert das Parlament   einen Kopf.

Schließlich ist die Kommission   5 Jahre lang im Amt.

um Barroso und die Arbeit seines Teams   zu beeinflussen,

5 Jahre lang und nicht nur für ein paar   Tage im Zuge der Anhörungen.

Es geht um die Verlängerung   des Drucks auf die EU-Kommissare,

Wir sollten die Details nicht vergessen.

Es ist wichtig für ein Land wie Bulgarien,

aus dieser Lage so unbeschadet   wie möglich wieder herauszukommen.

Es geht auch, wie meine Kollegen schon   sagten, um die Macht des Parlaments,

Das haben wir in der Schweiz   eng mitverfolgt,

denn die wachsenden Kompetenzen   des Parlaments

sonder auch die,   die Beziehungen haben mit der EU.

In den letzten Wochen hat es viel Gerede

über Europas Politik   bezüglich Haiti gegeben.

Ja, es wurde viel geschrieben über Haiti.

Catherine Ashton, die neue   Hohe Vertreterin für Außenpolitik,

hat den Zorn der Presse   auf sich gezogen.

Le Monde schrieb, dass sie es vorzug,   nach New York zu reisen, 

um den UN-Generalsekretär   Ban Ki-Moon zu treffen

und nach Washington zur   US-Außenministein Clinton,

Sie sagte, sie sei weder Ärztin   noch bei der Feuerwehr.

Das heißt, dass Europa   nur von dem Belgier

Karel de Gucht, dem   Entwicklungskommissar, vertreten wurde.

Einen Posten, den er bald verlassen wird.

Karel de Gucht wird bald Kommissar   für Internationalen Handel werden,

was ihn nicht   zum besten Kandidaten dafür macht.

Laut Le Monde   wiederbelebt das Erdbeben in Haiti

die Idee eines europäischen   Zivilschutzes,

die Details dazu finden sich in einem   Bericht von Barnier aus dem Jahr 2006,

Seit 2006 wird diese Idee diskutiert   und steckt im Rat fest.

Gibt es eine Zukunft   für Schnellreaktionskräfte?

Jede neue Katastrophe   erinnert uns daran,

dass Europa dringend sichtbarer werden   muss auf der internationalen Bühne.

Das wäre gut, aber ich habe Zweifel,   was die Frage der Sichtbarkeit angeht.

wir unserer Sichtbarkeit vor Ort   zumessen.

Das mag vielleicht von   symbolischer Bedeutung sein,

da es in der Diplomatie auch   um symbolische Gesten geht.

Wenn Frau Ashton den Kommentar über   die Feuerwehrfrau wirklich gemacht hat,

Aber ich befürchte, dass es zu leicht   geworden ist, sie zu attackieren.

Man muss vorsichtig sein bei Dingen,   die zu einfach sind.

Ich möchte zurück   zum Thema der Sichtbarkeit,

Warum fragen die Europäer sich,   ob sie sichtbar sind oder nicht?

Es reflektiert ein existentielles Problem:

Kopenhagen war eine Katastrophe,   Dinge liefen hinter ihrem Rücken ab.

Neben China, den USA und Indien   war Europa kaum zu sehen,

Das Thema kommt in Haiti wieder auf.   Als Europäer stellen wir die Frage,