Das EP billigt neue Vorschriften, die Saisonarbeitskräften dieselben Arbeits- und Wohnbedingungen zusichern wie EU-Bürgern. Aber gehen sie weit genug, um eine Gleichbehandlung zu gewährleisten?

Schluss mit Ausbeutung: Mehr Rechte für Saisonarbeitskräfte

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/16485172/n001-140205-001-de.srt

Man kauft gern  Erdbeeren im Sonderangebot,

aber der Preis für Saisonarbeitskräfte  aus Drittstaaten ist oft hoch.

Billiglöhne, unzulängliche Unterkünfte  und bisweilen sogar Sklaverei

sind an der Tagesordnung  für die 100.000 Saisonkräfte,

Viele Saisonarbeitskräfte arbeiten  unter sehr isolierten Bedingungen.

arbeiten viele Saisonkräfte aus  Thailand und Malaysia als Beerenpflücker.

In Spanien und Italien  arbeiten viele Saisonkräfte

in Gewächshäusern  oder entlegenen Betrieben.

Das macht sie anfälliger für Ausbeutung,

und häufig erfährt niemand,  dass sie missbraucht werden.

Die MdEPs haben daher mit großer  Mehrheit für eine Richtlinie gestimmt,

die die Bedingungen verbessern soll.  Viele Saisonkräfte sind illegal in der EU.

Die Regelung sieht  neben adäquaten Unterkünften

einen Mindestlohn, soziale Rechte und  ein für 9-12 Monate gültiges Visum vor.

Bei Verstößen drohen  den Arbeitgebern Sanktionen.

Weiterhin werden EU-weit  Arbeitsplatzinspektionen durchgeführt.

Die konkrete Handhabung  obliegt den Mitgliedstaaten.

Die Betriebe werden  dadurch nicht zusätzlich belastet.

Wir haben mit Sozialpartnern,  Industrie und Gewerkschaften gearbeitet,

um die Betriebe weitgehend zu entlasten.

Das Reformpaket  verringert den unlauteren Vorteil

von Kräften aus Drittstaaten  gegenüber EU-Kräften.

Der Text garantiert Rechte  für die Dauer des Arbeitsvertrags.

Danach werden die Kräfte  wieder zur Illegalität gezwungen.

Die EU begünstigt stets  den freien Verkehr von Waren und Kapital,

Ihr rechtlicher Status ist uneinheitlich  und prekär. Das ist inakzeptabel.

Die Richtlinie soll 2016 in Kraft treten.