Wir alle nutzen elektronische Geräte wie Handys, woher stammen jedoch die Materialien, aus denen sie gefertigt sind? Zinn, Wolfram, Tantal und Gold sind die vier häufigsten Konfliktmineralien, zusammen auch als 3TG bekannt. Ihr Abbau sorgt in vielen Regionen für Unsicherheit und Menschenrechtsverletzungen. Bewaffnete Gruppen bekämpfen einander beim illegalen Handel mit ihnen. Fairphone ist ein Hersteller, der Verantwortung übernimmt und einen rechtmäßigen Abbau dieser Materialien innerhalb seiner Lieferkette sicherstellt. Das Europäische Parlament fordert transparentere Lieferketten durch verbindliche OECD-Sorgfaltspflichtregelungen.

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Konfliktmineralien: Was steckt in Ihrem Smartphone?

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/19002713/D001-ESN-000317INT-DE.srt

3TG steht für  Zinn, Tantal, Wolfram und Gold.

Sie sind in unseren Mobiltelefonen  und vielen anderen Hightech-Produkten zu finden.

Diese vier Mineralien  haben jedoch auch eine dunkle Seite.

In etlichen Regionen unsere Welt sorgen Konflikte  zwischen bewaffneten Gruppen beim illegalen Handel

mit diesen Rohstoffen für Unsicherheit, Armut  und Menschenrechtsverstöße.

Für das Europäische Parlament  ist es höchste Zeit, zu handeln.

Das Europäische Parlament hat sich  zurecht das wichtige Ziel gesetzt,

die enge Verflechtung zwischen dem Handel mit Mineralien,  die für unsere Industrien unabdingbar sind,

und der Finanzierung von Konflikten  und Ausbeutung von Menschen aufzulösen.

Wir brauchen unbedingt  entsprechende Verordnungen,

die uns garantieren,  dass die Produkte, die wir konsumieren,

die Konflikte in den Herkunftsländern  nicht mitverursachen.

Bereits 2014 hatte die Kommission  eine freiwillige Sorgfaltspflichtregelung vorgeschlagen,

um große europäische Hersteller dazu zu bringen,  Konfliktmineralien zu meiden.

Der ursprüngliche Vorschlag der Europäischen Kommission  war etwas zu bescheiden,

deshalb brachten wir  diese Vorlage ein.

Was bis jetzt erreicht wurde,  betrifft die sogenannten Upstream-Unternehmen.

Es gibt eine Sorgfaltspflichtregelung  am Anfang der Lieferkette, also für

Hüttenwerke und Affinerien,  aber auch für Importeure von Rohstoffen und Metallen.

Wir müssen  bei den vorgelagerten Unternehmen ansetzen,

denn danach ist die Herkunft der Rohstoffe  nicht mehr nachvollziehbar.

Wir möchten sicherstellen,  dass die gesamte Lieferkette sauber ist,

um einen Dominoeffekt  bis zu den Unternehmen am Ende der Kette erzeugen.

Da sind jene, die unsere  Smartphones, Tablets etc. verkaufen.

Kann diese Strategie Erfolg haben?  Wie wirkt sie sich vor Ort aus?

Um Antworten auf diese Fragen zu finden,  haben wir ein Unternehmen besucht,

das sich vor ein paar Jahren zur Umsetzung  der Sorgfaltspflichtregelung entschloss.

Fairphone begann als Kampagne  zum Thema Konfliktmineralien

und wir beschlossen,  unser eigenes Produkt herzustellen,

um die Probleme,  die wir in der Branche sahen, selbst in Angriff zu nehmen.

Während viele Hersteller  Konfliktregionen einfach boykottierten,

schlug das Unternehmen  einen völlig anderen Weg ein.

Zahlreiche Menschen sind in diesen Regionen  stark vom Bergbau abhängig,

er sichert zum Großteil  ihre Existenz.

Deshalb wollten wir Rohstoffe  aus diesen Regionen beziehen und damit beweisen,

das dies auch auf  verantwortungsbewusstere Weise möglich ist.

Der Aufbau zertifizierter Lieferketten  hat Jahre gedauert.

Wir arbeiten mit  den Teileherstellern zusammen,

um die Lieferkette  eines bestimmten Materials genau zu analysieren

und so sind wir imstande,  es bis zur Affinerie nachzuverfolgen.

Vor Ort können wir allmählich  konkrete und nachhaltige Ergebnisse beobachten.

Zahlreiche Akteure, die Konflikte schüren,   haben sich aus vielen Bergwerken zurückgezogen,

was den Leuten vor Ort wieder  ein Einkommen sichert.

Ein weiterer kritischer Punkt sind die Kriterien,  nach denen sich die Branche bei ihrer Arbeit zu richten hat.

Wir haben mit Vorlagen  der OECD gearbeitet,

die eine Anleitung bieten: „Das sind die  Fragen, die Sie stellen müssen,

wenn Sie ein Hersteller  oder Verbraucher von 3T&amp;G sind."

Es gibt auch noch weitere  Problembereiche für eine Branche,

die der Meinung ist, bereits  viel getan zu haben.

Wir haben uns bereits  freiwillig an die Sorgfaltspflichtprogramme gehalten.

Wenn sie OECD-konform  und gut umzusetzen sind,

werden sie  von der Europäischen Kommission anerkannt.

Die meisten Hüttenwerke  befinden sich in Asien

und sind nicht verpflichtet,  sich an diese Regeln zu halten.

Wenn sie  den europäischen Markt beliefern möchten,

Dies bedeutet nicht,  dass wir mit diesen Verordnungen

Wenn wir jedoch die Finanzierung  bewaffneter Gruppen stoppen können,

die Menschen vergewaltigen,  töten und ausbeuten,

dann stärkt es ein Europa,  das Wirtschaft und Ethik zusammenbringt.