2010 war das Europäische Jahr zur Bekämpfung von Armut. Was ist angesichts der Krise aus den guten Absichten der Mitgliedstaaten geworden?

Europa von A-Z: A für Armut (I)

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/15796580/j002-0096-de_mf.srt

2010 war das Europäische Jahr  zur Bekämpfung von Armut,

und die 27 EU-Mitgliedstaaten  hatten sich diesem Ziel verschrieben.

Aber wurden  die guten Absichten verwirklicht?

Genügend zu essen  und ein Dach über dem Kopf zu haben -

für 20% der Europäer  keine Selbstverständlichkeit.

Die Krise ist da wenig hilfreich,  zumal sie die Politik derzeit dominiert.

Das oberste Ziel  ist die Rettung des Euro.

Die Bekämpfung von Hunger und Armut  könnte leicht darüber vergessen werden.

Das EP will das Thema deshalb  wieder in den Vordergrund rücken.

Mehr als 30 Millionen Menschen in der EU  sind unterernährt,

79 Millionen leben  unterhalb der Armutsgrenze.

Von 100 Europäern  sind 17 armutsgefährdet.

8 sind unterernährt,  4 haben Wohnprobleme, 1 ist obdachlos.

Millionen Bürger haben keinen Zugang zu  den von der EU anerkannten Grundrechten.

Der Rat zeichnet sich  durch einen Mangel an Solidarität aus

und verfolgt eine unsensible  und diskriminatorische Politik

gegenüber den Bedürftigsten  in unserer Gesellschaft.

6 Länder,  darunter Großbritannien und Deutschland,

wollen die EU-Nahrungsmittelhilfe  um 75% kürzen.

Sie sagen,  Europa müsse an allem sparen,

die Staaten müssten  Bedürftige selbst versorgen,

so wie es bereits  bei der Obdachlosenhilfe vorgesehen ist.

Das verheißt nichts Gutes.  Immer mehr Menschen haben keine Bleibe

und schlafen  in Notunterkünften oder ihren Autos,

wenn nicht sogar  in Zelten oder Pappkartons.

Die Krise und die steigenden Preise auf  dem Wohnungsmarkt erschweren die Lage.

Das EP fordert Maßnahmen  von den Staaten.

Die EU soll mehr Mittel einsetzen,  um besonders jungen Menschen zu helfen.

Darüber reden wir ein andermal. Tschüss!