Ria Oomen-Ruijten äußert sich über zwei sehr unterschiedliche EU-Beitrittskandidaten - Kroatien und die Türkei. Michael Cashman preist die Vorteile einer neuen EU-Initiative für humanitäre Hilfe.

7 Tage: EU-Beitritt - EU-Freiwillige für humanitäre Hilfe

https://api.multimedia.europarl.europa.eu/documents/20125/16346409/m004-0083-de.srt

Hallo und willkommen bei 7 Tage in Europa.

Beginnen wir damit,  der EU zu ihrem neuen Kind zu gratulieren:

Das östliche Balkanland tritt der EU  am 1. Juli als 28. Mitgliedstaat bei.

Es war kein einfacher Weg bis hierher:  Zehn lange Jahre hat es gedauert.

der Wegbereiter für  andere Balkanländer wie Serbien sein?

Kann die Türkei,  die Negativ-Schlagzeilen macht,

Über die stetig wachsende  europäische Staatenfamilie

die niederländische EVP-Abgeordnete  Ria Oomen-Ruijten.

Schön, dass Sie heute bei uns sind.  -Gerne.

Bevor wir zu unserem Thema kommen,  stelle ich Ihnen eine Reihe von Fragen,

die Sie bitte nur  mit Ja oder Nein beantworten.

Sollte die Türkei ihre EU-Ziele aufgeben?  -Nein.

Sollte die EU  die Beitrittsverhandlungen blockieren?

Können Sie sich eine EU  mit der Türkei vorstellen?

Ist Kroatien ein Krisenland,  das am Tropf der EU hängen wird?

Stellt Kroatien einen Mehrwert  für die EU dar?

Werden Sie Kroatiens Beitritt  am 1. Juli feiern?

Ist Serbien der nächste Beitrittskandidat?

Glauben Sie, dass Silvio Berlusconi nun  doch noch eine Haftstrafe verbüßen muss?

Die Zeit ist um. Ich hoffe,  es hat Ihnen Spaß gemacht.

eine neue Runde der Beitrittsverhandlungen  mit der Türkei zu beginnen.

Angesichts der jüngsten Entwicklungen  in der Türkei ist das nachvollziehbar.

In Bezug auf die Türkei  geht es nicht nur

um die Eröffnung von Beitrittskapiteln.

Als die Türkei die Verhandlungen  mit der EU aufnahm,

hat sie sich zur Erfüllung  der Kopenhagener Kriterien verpflichtet.

Nach den scharfen Reaktionen  seitens der Türkei

brauchen wir nun  verständlicherweise etwas Zeit.

Wir müssen den nächsten  Fortschrittsbericht abwarten,

ehe wir das weitere Vorgehen  erörtern können.

sehen jedoch zunächst einen kurzen  Nachrichtenüberblick von Caroline Grasso.

Am 1. Juli tritt Kroatien  als 28. Mitgliedstaat bei.

Das EP wird  um zwölf Abgeordnete erweitert,

die Zahl der EU-Bürger  wächst um 4,2 Millionen.

Zudem wird der Frieden  in der Balkanregion gefestigt.

Ein neuer Mitgliedstaat  und ein neuer Bürgerbeauftragter.

Nächste Woche wählen die MdEPs  den Nachfolger für Nikiforos Diamandouros,

Sechs Kandidaten erfüllen die Kriterien:

drei MdEPs,  zwei nationale Bürgerbeauftragte

und ein Rechtsexperte  des Europäischen Rates.

Der oder die neue Bürgerbeauftragte bleibt  bis zur Europawahl im Mai 2014 im Amt.

Litauen übernimmt am 1. Juli  für sechs Monate den EU-Ratsvorsitz.

Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit  und die Eurokrise sind Prioritäten,

Die scheidende irische Präsidentschaft  hofft noch immer,

eine Einigung zum EU-Haushalt  für 2014-2020 zu erzielen.

Der EU-Gipfel findet  am 27. und 28. Juni statt.

Nächste Woche stehen in Straßburg  zudem wichtige Abstimmungen an,

u. a. zum Handel mit CO2-Zertifikaten  im Rahmen der Emissionssenkung.

Das EP stimmt ferner über die Einführung  der Finanztransaktionssteuer ab.

mit der niederländischen Abgeordneten  Ria Oomen-Ruijten.

Wir haben eben über die Türkei und  die aktuelle Entwicklung dort gesprochen.

Zunächst ging es bei den Protesten  um den Erhalt von Bäumen,

doch sie haben sich  zu heftigen Ausschreitungen ausgeweitet.

Geht die türkische Regierung  angemessen mit der Situation um?

Nein, und deshalb hat das Parlament  eine Entschließung verabschiedet.

Unserer Auffassung nach ist es Aufgabe  der türkischen Regierung,

das Demonstrationsrecht der Bürger  anzuerkennen.

Berichten zufolge hat man zudem versucht,  Journalisten einzuschüchtern.

Kein gutes Zeichen  für einen EU-Beitrittskandidaten.

Die Eröffnung von Kapiteln  ist nicht alles.

Die Türkei muss zu einer  voll funktionsfähigen Demokratie werden,

die die individuellen  und kollektiven Rechte anerkennt.

Sollte die türkische Regierung  ihre Taktik ändern

und den Dialog  mit den Demonstranten suchen?

Was muss die Regierung tun?  Sollte der Ministerpräsident zurücktreten?

Nicht nur die Regierung  muss hieraus Lehren ziehen,

sondern auch die in meinen Augen  sehr schwache Opposition.

Die Demokratie muss ausgeweitet werden -

das ist für die Türkei  als Beitrittskandidat sehr wichtig.

Weitere Bereiche, die wir  untersuchen und diskutieren müssen,

Wir müssen der Türkei Benchmarks  zu Reformen in diesen Bereichen setzen.